Schlüssige Strategie, klares Konzept: Kickers-Sportdirektor Michael Zeyer Foto: Baumann

Mit einer schlüssigen Strategie plant Sportdirektor Michael Zeyer die Zukunft des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers. Sein eigener Vertrag verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn bis zum 31. März einer der beiden Seiten kündigt.

Stuttgart - Es läuft rund bei den Stuttgarter Kickers: Am kommenden Samstag (14 Uhr/Gazistadion) im Heimspiel gegen den Chemnitzer FC will der Fußball-Drittligist seine Rückrunden-Serie (sechs Siege, drei Unentschieden) weiter ausbauen. Doch es tut sich auch außerhalb des Platzes einiges.

Der Sportdirektor: Seit Michael Zeyer die sportlichen Belange steuert, geht es aufwärts. Der Ex-Profi hat einen Plan, ein Konzept. Und vor allem hat er in die richtigen Schubladen gegriffen. Die Personalentscheidungen passten tadellos. Längst plant der Stratege auch die Zukunft der Blauen. Doch sein eigener Vertrag läuft formal nur bis zum Saisonende. Wenn allerdings keiner der beiden Seiten bis zum 31. März kündigt, verlängert sich der Kontrakt automatisch um ein Jahr. Präsident Rainer Lorz ist mit Zeyers Arbeit „hochzufrieden“, und auch der Sportdirektor selbst sieht sich erst am Beginn seiner Arbeit: „Ich brauche keinen langfristigen Vertrag.“ Zwar wisse er nicht, was in zehn Jahren ist, aber „um sich strukturell weiterzuentwickeln, und um eine positive Geschichte zu schreiben, braucht man schon drei bis vier Jahre“, stellt er klar.

Der Trainer: Der wichtigste Baustein dabei ist der Chefcoach. „Wir wollen langfristig mit Horst Steffen zusammenarbeiten“, betont Zeyer. Zunächst läuft der Vertrag des Trainers bis 2015. Dass der Erfolg Begehrlichkeiten bei anderen Clubs wecken könnte, nimmt Zeyer gelassen hin: „Es wäre doch schlimm, wenn es nicht so wäre. Für uns wäre das eine Auszeichnung. Doch ich weiß, dass sich Horst super wohl fühlt bei uns.“ Was der Coach bestätigt. „Alles passt zu 100 Prozent“, sagt er und ergänzt mit einem Lächeln: „Und bei mir hat sich auch noch niemand anders gemeldet.“

Die Spieler: Enzo Marchese, Sandrino Braun und Gerrit Müller haben bereits verlängert. Zeyer hofft, demnächst auch bei Stürmer Lhadji Badiane, der hervorragend eingeschlagen hat, Vollzug melden zu können. Erste Gespräche gab es auch mit den Stammspielern Fabio Leutenecker, Fabian Gerster und Marco Calamita. Offen ist die Zukunft von Marcos Alvarez. Er arbeitet nach seinem Knorpelschaden im Knie an seinem Comeback – und zwar in Andalusien bei seinem Onkel, der Vereinsarzt des FC Sevilla ist. Am 8. April kehrt der Offensivmann zurück – und steigt dann ins Training ein.

Als Neuzugang wird Besar Halimi (19) gehandelt. Der Offensivmann für die Außenbahnen war vor der Saison vom 1. FC Nürnberg II zum VfB Stuttgart II gewechselt. Das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ): Der Antrag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) ist längst eingereicht. Am 15. April überprüft eine DFB-Delegation die Angaben in Degerloch und tauscht sich mit den Kickers-Verantwortlichen aus. Danach werden die Unterlagen an „Foot Pass Deutschland“, einer unabhängigen Prüforganisation, weitergegeben. Diese entscheidet, wie viele Sterne das Kickers-NLZ erhält. Bis zu drei können vergeben werden, im besten Fall erhalten die Blauen einen. Dies würde zusätzliche 50 000 Euro in die Kasse bringen. 50 000 Euro haben die Kickers für ihr „NLZ im Aufbau“ bereits erhalten. Einer der Vorteile des NLZ: Für abwandernde Jugendspieler erhalten die Kickers dann eine Ausbildungsentschädigung. Der Club geht fest vom Start am 1. Juli aus. Drei Hauptamtliche sind vorgeschrieben: Jugendleiter Guido Arnold übernimmt die administrative Leitung, Oberligatrainer Jürgen Hartmann fungiert als sportlicher Leiter. Als dritter fest Angestellter ist U-19-Trainer Timm Fahrion vorgesehen. Möglicherweise kommt in U-18-Coach Jan Mayer noch ein vierter hinzu.