Kickers-Coach Horst Steffen haderte mit einigen Entscheidungen des Referees Foto: Baumann

Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers erreichte bei Borussia Dortmund II lediglich ein 1:1. Trainer Horst Steffen war mit vielem unzufrieden – ganz besonders aber mit dem Mann an der Pfeife.

Stuttgart - Die Fahrt am Samstag von Dortmund nach Stuttgart war für Horst Steffen kein Vergnügen, was nicht daran lag, dass der Kickers-Trainer einen unangenehmen Nachbarn gehabt hätte. Es lag an dem, womit er sich im Mannschaftsbus beschäftigte: Steffen schaute sich Szenen der Partie seines Fußball-Drittligisten gegen Borussia Dortmund II auf Video an – und ärgerte sich dabei über vieles. Über das 1:1, über seine Mannschaft, über den Gegner, über den Schiedsrichter. „Natürlich bin ich enttäuscht, weil der Sieg möglich war – vor allem weil wir geführt haben und einen Mann mehr auf dem Feld hatten“, sagte Steffen.

Seinem Team warf der Coach vor, nach dem 1:0 durch Enzo Marchese (67./Foulelfemeter) einen Gang zurückgeschaltet zu haben; die Blauen hätten „nicht konsequent auf das zweite Tor“ gespielt; noch dazu, weil der BVB nach Gelb-Rot für Marian Sarr dezimiert war. „Wir wurden bestraft, weil wir zu wenig Engagement geboten haben“, sagte der 45-Jährige. Die Borussia glich durch Tammo Harder (82./Foulelfmeter) aus. Kritik an Marchese, der vor der Pause einen Elfmeter verschossen hatte, gab es nicht – bislang war der Kapitän die Zuverlässigkeit in Person: Seit 2012 hatte er alle 15 Strafstöße in Folge verwandelt. „Aber natürlich war es für uns ein Problem, dass Enzo den ersten Elfer nicht reingemacht hat“, sagte Steffen.

Auch die harte Spielweise der Dortmunder echauffierte ihn, BVB-Trainer David Wagner hatte diese rustikale Marschroute vorgegeben, wie er später zugab. „Im Grunde ist es ein Lob für uns“, meinte Steffen, „wenn unser Spiel nur durch Härte gestoppt werden kann. Da ist der Schiri gefordert, die Spieler zu schützen.“ Und damit gelangte der Trainer zum größten Ärgernis – an Christian Bandurski ließ er kein gutes Haar. Der Oberhausener hatte ein Tor von Elia Soriano in der Schlussphase wegen Abseits aberkannt. „Dieser Mann hat uns schon gegen Wehen ein reguläres Tor geklaut“, knurrte Steffen, „auch wie er Gelb verteilt hat, war nicht verhältnismäßig – so eine unfassbar schlechte Leistung.“

Am 4. Oktober (14 Uhr) soll alles besser werden, in Reutlingen gegen Hansa Rostock. Auch deshalb, weil die Rückfahrt von dort nach Stuttgart deutlich kürzer sein wird.