Kickers-Spieler Lhadji Badiane (links) beim Torjubel mit Mitspieler Fabio Leutenecker im Reutlinger Kreuzeiche-Stadion Foto: Pressefoto Baumann

Die gute und seriöse Arbeit bei Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers zahlt sich offenbar aus. Porsche plant nach Informationen unserer Zeitung den Einstieg bei den Blauen – und will in einem mehrstufigen Konzept zunächst die Nachwuchsarbeit fördern.

Die gute und seriöse Arbeit bei Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers zahlt sich offenbar aus. Porsche plant nach Informationen unserer Zeitung den Einstieg bei den Blauen – und will in einem mehrstufigen Konzept zunächst die Nachwuchsarbeit fördern.

Stuttgart - Noch ist die Tinte unter dem Vertrag nicht trocken. Doch die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass Porsche vom 1. Juli 2015 an bei den Kickers Gas gibt. Nicht als Hauptsponsor. Sondern als Förderer und Namensgeber des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ). Mitte August bekamen die Blauen die offizielle Anerkennung vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). Rund 250 000 Euro investieren die Kickers pro Saison in das NLZ mit den hauptamtlichen Leitern Guido Arnold (administrativ) sowie Jürgen Hartmann (sportlich) und seinem Stellvertreter Jan Mayer. Fließen die Beträge von Porsche, könnten die Blauen das eingesparte Geld umschichten und zum Beispiel die Profi-Mannschaft weiter verstärken.

Über eines sind sich alle Beteiligten im Klaren: Der Einstieg des renommierten Sportwagenherstellers würde dem Verein einen Riesenschub verleihen, von der Strahlkraft von Porsche verspricht sich der Drittligist auch eine Signalwirkung für andere Sponsoren. Offiziell bestätigen wollen beide Seiten die Einigung noch nicht: „Wir kommentieren keine ungelegten Eier“, sagte Kickers-Präsident Rainer Lorz kurz vor Antritt seines Portugal-Urlaubs am vergangenen Wochenende. Porsche ließ über einen Sprecher ausrichten: „Richtig ist, dass die Porsche AG seit vielen Jahren Sportvereine und -verbände sowie Kultureinrichtungen unterstützt – und dies überwiegend an unseren Standorten. Dabei zielen wir aber vor allem auf die Nachwuchsförderung sowohl in der Breite als auch in der Spitze. Eine mögliche Partnerschaft mit dem Nachwuchszentrum der Stuttgarter Kickers ist reine Spekulation.“

Offenbar verfügen die Blauen auch über ihren Aufsichtsrat über gute persönlich Kontakte in die Porsche-Führungsetage. Vorstandschef Matthias Müller wurde bei Heimspielen auf der Waldau nicht nur einmal gesichtet. Die von Kontinuität geprägte, seriöse und professionelle Arbeit von Kickers-Chef Lorz und seinen Mitstreitern kommt bei den Strategen aus der Automobilwirtschaft gut an. Die Zusammenarbeit soll langfristig angelegt sein. In einer ersten Stufe ist eine Unterstützung von geschätzten 300 000 Euro pro Saison im Gespräch.

Der Einstieg von Porsche hätte zur Folge, dass von der kommenden Saison an der Hauptsponsor nach menschlichem Ermessen nicht mehr Subaru heißen würde. Auch wenn Porsche formal nur das NLZ unterstützt, wäre dies in der umkämpften Autobranche aus Exklusivitätsgründen kaum denkbar. Der weltweit größte Pkw-Allrad-Spezialist sponsert die Blauem seit 2012 mit rund 450 000 Euro pro Saison. Der Vertrag läuft am Saisonende aus.

Der Vorteil für die Kickers: Der Verein hat einen klaren Plan und ein schlüssiges Konzept. Das sind gute Voraussetzungen, um den sportlichen Aufwärtstrend fortzusetzen und einen lukrativen Trikotsponsor zu finden. Erste Gespräche sollen schon laufen.