Großer Jubel bei den Stuttgarter Kickers nach dem 6:0-Erfolg über den FC Nöttingen. Foto: Pressefoto Baumann

Die Stuttgarter Kickers gewinnen gegen den FC Nöttingen eindrucksvoll mit 6:0 und haben in der Fußball-Regionalliga wieder Hoffnung auf den Klassenverbleib.

Stuttgart - Wenn die Saison in der Fußball-Regionalliga jetzt vorbei wäre, dann wären die Stuttgarter Kickers mit einem blauen Auge davongekommen. Durch den überzeugenden 6:0(2:0)-Kantersieg gegen das schwache Schlusslicht FC Nöttingen kletterte die Mannschaft von Trainer Tomasz Kaczmarek auf Platz 13, einen sicheren Nicht-Abstiegsplatz.

Das Problem: Es stehen noch drei Spieltage auf dem Programm, doch die Blauen dürfen nur noch zweimal spielen: Sie sind am kommenden Wochenende spielfrei, müssen tatenlos zusehen, wie die Konkurrenz die Chance hat zu punkten und wieder an den Kickers (38 Zähler) vorbeiziehen kann.

Kickers-Konkurrenz kann vorbeziehen

FK Pirmasens (36 Punkte) empfängt den 1. FC Kaiserslautern II (33 Punkte). Der FC 08 Homburg (38 Punkte) spielt beim Tabellendritten 1. FC Saarbrücken, für den es nur noch um die Ehre geht. „Wir haben unseren Job erfüllt, mehr konnten wir erstmal nicht machen“, sagte Kickers-Mittelfeldstratege David Müller nach dem vierten Heimsieg hintereinander. Dafür gab es von Präsident Rainer Lorz ein dickes Lob: „Die Mannschaft hat gezeigt, welch’ spielerisches Potenzial in ihr steckt. Das gibt weiter Selbstvertrauen.“

Vor 3830 Zuschauern (davon 1000 Freikarten von Sponsor Gazi) gingen die Blauen durch ein feines Freistoßtor von Sandro Abruscia (22.) in Führung. Es war das dritte Saisontor des Allrounders, der diesmal auf der rechten Verteidigerposition zum Einsatz kam. Das 2:0 (35.). war der puren Willenskraft von Shqipon Bektashi zu verdanken. Der Stürmer, der schon am vergangenen Mittwoch beim 5:2 im WFV-Pokal in Ravensburg dreimal getroffen hatte, setzte sich gegen fünf Gegenspieler durch. Im Strafraum nahm ihm Nöttingens Verteidiger Niklas Kolbe den Ball vom Fuß und versenkt ihn im eigenen Tor.

Platzverweis für Badiane

Waren die Blauen in der ersten Halbzeit bisweilen noch etwas zu passiv aufgetreten, drehten sie danach mit mehr Mut richtig auf. Der starke Luca Pfeiffer zog mit energischen Antritt Richtung Strafraum und erzielte mit einem stammen Schuss aus 18 m das 3:0 (47.) - es war das neunte Saisontor des Ex-Hollenbachers. Jesse Weißenfels (52./viertes Saisontor), Yannick Thermann (57.) und der eingewechselte Lhadji Badiane (88.) schraubten das Ergebnis auf 6:0. „Wir waren in der zweiten Halbzeit völlig unterlegen und müssen den Sieg der Kickers neidlos anerkennen“, sagte Nöttingens Trainer Dubravko Kolinger.

Der einzige Wermutstropfen aus Sicht der Blauen nach der sehenswerten Toregala war ein Platzverweis: Badiane sah in der Schlussminute nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot. Der Offensivmann fehlt im wichtigen Heimspiel am 13. Mai (14 Uhr) gegen Eintracht Trier. „Der Platzverweis ärgert uns, aber wir werden elf Mann auf dem Platz haben, die bereit sind, durchs Feuer zu gehen“, sagte Kaczmarek. Gegen Trier und beim Saisonfinale am 20. Mai (14 Uhr) bei 1899 Hoffenheim II. Nur am kommenden Wochenende sind die Blauen zur Tatenlosigkeit verurteilt.