Ab in die zweite Mannschaft: Enzo Marchese (li.), Gerrit Müller Foto: Baumann

Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat zwei Routiniers degradiert: Enzo Marchese und Gerrit Müller trainieren künftig in der zweiten Mannschaft. Eine Entscheidung mit hohem Risiko.

Stuttgart - „Wir haben kein Trainerproblem. Wir haben ein Mannschaftsproblem.“ Diese Kernaussage aus der Führungsetage des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers hat nun weitere Konsequenzen nach sich gezogen: Enzo Marchese und Gerrit Müller werden bis auf weiteres ins Oberligateam abgeschoben. „Der Verein ist zu der Erkenntnis gekommen, dass die beiden Spieler in der jetzigen Verfassung die Mannschaft und die sportliche Leitung nicht unterstützen können, wie es für den Kampf um den Klassenverbleib notwendig ist“, sagte Sportdirektor Michael Zeyer. Präsident Rainer Lorz ergänzte: „In unserer Lage geht es nur noch um Mannschafts- und Vereinsinteressen. Dazu gehört ein Trainings- und Spielbetrieb, bei dem wir uns auf das Wesentliche und auf die Spieler konzentrieren, die uns im Moment weiterbringen.“ Marchese und Müller wollten sich am Montag nicht äußern und verpassten sich einen Maulkorb.

Verein schafft es nicht, alle Spieler ins Boot zu bekommen

Die Kickers gehen mit der Degradierung der Routiniers ein hohes Risiko ein. Denn der Weg aus dem Keller wird eine große Herausforderung – da wäre es von Vorteil gewesen, wenn der neue Trainer Tomislav Stipic alle Spieler ins Boot bekommen hätte. „Wir haben das versucht, das zeigt der Zeitpunkt der Entscheidung“, rechtfertigt Zeyer die Maßnahme. Der Club war schon länger der Auffassung, dass es fundamental in der Mannschaft nicht mehr stimmte. Nach den Misserfolgen und der Trennung von Horst Steffen kochten die Probleme hoch. Manche der altgedienten Spieler hätten den neuen Coach gegen eine Wand laufen lassen, da sie um ihre Positionen fürchteten, heißt es.