Marc Kienle: Vertrag in Wehen ist aufgelöst, doch zu den Kickers kommt er nicht. Foto: Baumann

Marc Kienle hat seinen Trainer-Vertrag bei Drittligist SV Wehen Wiesbaden inzwischen aufgelöst. Zu den Stuttgarter Kickers geht der Ex-VfB-Profi allerdings nicht: „Ich habe andere Pläne“, sagt er.

Stuttgart - An diesem Dienstag Mittag läuft die Frist ab: Dann müssen die Lizenz-Unterlagen für die dritte Liga spätestens beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eingetroffen sein. Danach werden die Papiere sofort geprüft, und es besteht endgültig Klarheit, aus welchen Clubs sich die dritthöchste Spielklasse in der Saison 2016/17 zusammensetzt. Solange besteht auch noch ein Funke Resthoffnung für die sportlich abgestiegenen Stuttgarter Kickers, über diesen Umweg doch noch in der dritten Liga zu bleiben. „Wir hätten rein formal die Lizenz für die dritte Liga“, sagt Präsident Rainer Lorz, der keine Hinweise hat, dass es einen anderen Drittligaclub wie etwa den FSV Frankfurt, den MSV Duisburg oder den VfR Aalen am grünen Tisch erwischen könnte. „Die Botschaft, dass irgendwo etwas passieren könnte, habe ich nicht vernommen. Freiwillig streicht definitiv keiner die Segel“, sagt Lorz.

Tunjic-Zugang ist ein Ausrufezeichen

Es wird also für die Regionalliga geplant. Mit dem Zugang von Mijo Tunjic von der SV Elversberg, dem mit 21 Treffern Torschützenkönig der abgelaufenen Regionalliga-Südwest-Saison, haben die Blauen schon mal ein Ausrufezeichen gesetzt. Auch Offensivmann Shqipon Bektasi (Hessen Kassel) soll kommen. Nun gilt es rasch den neuen Trainer zu finden. „Bis Ende dieser Woche, spätestens Anfang nächster wollen wir ihn präsentieren“, sagt Lorz. Marc Kienle wird es definitiv nicht sein. Obwohl der ehemalige VfB- und KSC-Profi mit Kickers-Sportdirektor Michael Zeyer einen guten Kontakt pflegt und erst vor kurzem seinen ursprünglich bis 30. Juni 2017 laufenden Vertrag beim SV Wehen Wiesbaden aufgelöst hat, sieht er seine Zukunft nicht in Degerloch. „Ich habe andere Pläne“, sagt Kienle, der unter anderem auch Angebote aus dem Ausland (Südafrika) und vom österreichischen Erstligaclub SV Ried ausgeschlagen hat. Weiter an der Gerüchteküche gehandelt werden Namen wie Xaver Zembrodt (zuletzt Co-Trainer von Hannover 96) oder Ilija Aracic (zuletzt U-19-Trainer des VfB). Lorz sagt nur so viel: „Wir brauchen einen ehrgeizigen Trainer, der sich mit den Gegebenheiten bei uns arrangiert.“ Soll heißen: Mit keinem Riesenetat und tendenziell eher jungen, hungrigen Spielern versuchen, den Sprung nach oben zu schaffen.

Sattelmaiers Zukunft noch offen

Offen ist, mit welcher Mannschaft dies gelingen soll. Torwart Rouven Sattelmaier führte bisher ein kurzes Gespräch mit den Kickers – ob er bleibt, ist unklar. Bei Mittelfeldspieler Klaus Gjasula wird es laut seinem Berater Silvio Meißner „sehr, sehr schwer“, ihn zu halten. Rechtsverteidiger Fabio Leutenecker geht definitiv, erhält der MSV Duisburg die Lizenz, dann so gut sicher zum Club von der Wedau. Gehalten werden sollen Spieler wie Marc Stein, Bentley Baxter Bahn und Sandro Abruscia.