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Gut organisiert und willensstark: Die Blauen treten wieder als Mannschaft auf – und setzen vor der Länderspielpause ein Zeichen.

Erfurt - Krise? Davon wollte Dirk Schuster nichts wissen. „Wir hatten eine kleine Durststrecke“, sagte der Trainer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers. Und die haben die Blauen nach zuletzt vier sieglosen Pflichtspielen hintereinander eindrucksvoll beendet. „Wir haben die richtigen Lehren gezogen“, freute sich der Coach nach dem 3:0 (0:0) bei Rot-Weiß Erfurt.

Die wichtigste Erkenntnis neben den wichtigen Punkten: Die Kickers treten wieder als Mannschaft auf. Und, „auch wenn es nicht immer schön aussah“ (Schuster), jeder ackerte für jeden, mit Herz und Leidenschaft. Die Defensivabteilung stand sehr stabil. Gut organisiert und hoch konzentriert ging es von Anpfiff weg zur Sache. Mit einer Ausnahme. Der in der dritten Liga erstmals als rechter Verteidiger aufgestellte Sandrino Braun stand neben sich. Nach 19 Minuten wechselte ihn Schuster gegen den danach gut spielenden Kai-Bastian Evers aus. „Wenn man auf der Autobahn in die falsche Richtung unterwegs ist, muss man schnell umdrehen“, sagte Schuster – und ergänzte: „Ich musste Sandrino vor sich selbst schützen.“ Die anderen Umstellungen in der Anfangsformation hatten dagegen ihren Zweck erfüllt. Marcel Ivanusa spielte als einziger Sechser sehr diszipliniert. Die Arbeitsbiene erwies sich als stablisierender Faktor vor der Abwehr. Auch der für den gesperrten Nick Fennell eingesetzte Innenverteidiger Patrick Auracher verdiente sich ein Lob. „Er war besser als gut“, sagte Schuster.

„Die Mannschaft hat ein sehr wichtiges Zeichen gesetzt“

Dass der Kickers-Kader in der Breite passabel bestückt ist, zeigte auch das Wechselspiel im linken Mittelfeld. Nach der Auswechslung von Mahir Savranlioglu (Gehirnerschütterung) zeigte Kevin Dicklhuber seine Qualitäten. Höhepunkt war seine maßgerechte Flanke zum 3:0 (77.) durch Marco Grüttners (achtes Saisontor). Zuvor hatte Grüttner, nach Vorarbeit von Fabio Leutenecker, bereits zum 2:0 (69.) getroffen. Kapitän Enzo Marchese war nach schöner Kombination über Jérôme Gondorf und Savranlioglu zum 1:0 (53.) erfolgreich.

„Die Mannschaft hat ein sehr wichtiges Zeichen gesetzt“, stellte Präsidiumsmitglied Guido Buchwald erfreut fest. Nach der Länderspielpause folgt der Heimspiel-Dreierpack gegen Wacker Burghausen (20. Oktober), den Karlsruher SC (24. Oktober) und die SpVgg Unterhaching (27. Oktober).Verteidiger Fabian Gerster (Sehnenentzündung am Fuß) wird dann wohl immer noch nicht dabei sein. Schuster: „In den nächsten Wochen ist nicht mit ihm zu rechnen.“ Erst recht kein Thema ist derzeit der vereinslose Ali Pala. Seit Mitte September trainiert er nicht mehr bei den Kickers mit.