Von zweien, die auszogen uns den Salat schmackhafter zu machen.

Stuttgart - Salat ist gesund - und kann so köstlich sein! Seit Jahren macht sich Jens Wages viele Freunde, wenn er bei Festen das Dressing auf seine spezielle Weise mit Honig und Senf zubereitet. Was mit goldgelber Farbe im privaten Kreis längst ein Hit ist, soll nun auch geschäftlich einschlagen.

Mut ist, wenn es zwei Genießer wissen wollen. Nach zehn Jahren hat Wages, 34, seinen sicheren Job im Stuttgarter Büro der Werbeagentur Jung von Matt aufgegeben, um sich mit dem Logistikberater Michael Wiese, 34, selbstständig zu machen und Salatsoßen in Bioqualität zu verkaufen. Emils heißt ihr kleines Feinkostunternehmen, benannt nach Wieses Sohn Emil.

"Wir machen Lebensmittel für Menschen, die keine künstlich arrangierten Produkte essen möchten, sondern naturbelassenen Genuss", erklärt Wages. Soll keiner sagen, man habe die Jungunternehmer nicht gewarnt. Ein Berliner Professor, Experte der Lebensmittelindustrie, schüttelte den Kopf, als er von dem Plan der Stuttgarter erfuhr. Der Markt sei übersättigt mit Salatsoßen. Es gebe für wenig Geld jede Menge Dressingtüten, aus denen man Soßen anrühren könne. Doch Wages und Wiese wollen beweisen, dass es anders und besser geht.

Ein halbes Heer Hausfrauen irrt nicht

Mit dem Öl ungespritzer Oliven, mit Essig aus Bio-Weißweinen, Honig von der Schwäbischen Alb und bayerischem Senf vom einzigen deutschen Bio-Steinmüller bereiten sie ihre Emils-Produkte frei von Konservierungsmitteln, Geschmachsverstärkern und Farbstoffen zu. Monatelang haben die beiden Stuttgarter an der richtigen Mixtur getüfftelt, die für die Herstellung in großen Mengen geeignet ist und dabei die gewünschte goldgelbe Farbe ergibt.

In Erfurt fanden sie eine Abfüllfirma, die nach denselben strengen Vorgaben wie die beiden Stutgarter arbeitet. 4,95 Euro kostet ein Gläschen, das für etwa vier Salate reicht und in zahlreichen Feinkostenläden zu erhalten ist. Künftig soll es auch die Geschmacksrichtung Walnuss mit Himbeere geben. Begeisterte Kommentare gehen bei den Emils-Machern ein, wie man auf ihrer Facebook-Seite im Internet lesen kann. "Geht auch gut mit Garnelen", schreibt eine junge Frau. Und eine andere jubelt: "Mega lecker!"

Bei einem Grillfest hatte Wages ganz plötzlich beschlossen, Dressingproduzent werden zu müssen. Im Garten eines Freundes stand eine Salatsoße, die seiner ähnlich war, gemixt von dessen Mutter. "Lustig, dass auch andere auf die Idee gekommen sind", dachte der 34-Jährige. Die Mutter des Freundes erzählte, dass sie das Rezept von Bekannten habe - aus eben jenem Dorf, aus dem Wages kommt. Es stellte sich heraus: Es war sein Rezept! Den Markttest hat der Emils-Mann also bereits bestanden. Ein halbes Heer Hausfrauen irrt nicht.

www.emils.com