Heike Elling sortiert ein letztes Mal die Kleiderspenden. Nach nur drei Monaten ist Schluss mit der Kleiderkammer neben dem Jugendhaus. Foto: Marta Popowska

Die Flüchtlingsfreunde haben nicht ausreichend Ehrenamtliche. Am Freitag hieß es daher: alles muss raus.

Stuttgart-Zuffenhausen - Es sind vor allem junge Familien mit kleinen Kindern, die an diesem Freitagvormittag in die Kleiderkammer der Flüchtlingsfreunde Zuffenhausen kommen. Sie packen ein, was sie an Spielsachen und Kleidung brauchen. Es ist das letzte Mal, dass die vom Zuffenhäuser Jugendhaus Haus 11 zur Verfügung gestellte Räumlichkeit die Türen öffnet. Nach nur drei Monaten ist nämlich Schluss.

Ganz unbürokratisch und ohne viel Aufwand hatte Heike Elling vor ein paar Tagen über Facebook verlauten lassen, dass die Kleiderkammer schließen müsse. „Wir haben nicht genügend Ehrenamtliche, und das Jugendhaus braucht seine Räume“, sagt sie. Und so war jeder Bürger, jede Organisation eingeladen, so viel mitzunehmen, wie er oder sie benötigen. „Gestern war bereits die Philippinenhilfe da, und auch weitere Organisationen haben sich angemeldet“, sagt Doris Haubensak. Ein bisschen Wehmut klingt bei den beiden Ehrenamtlichen mit. Doch mussten sie auch feststellen, dass nicht viele Flüchtlinge freitags in die Kammer kamen, denn es gibt in den Stadtteilen zahlreiche Secondhand-Läden und Sozialkaufhäuser für Bedürftige. „Viele kaufen sich mittlerweile ohnehin lieber neue Sachen“, sagt Haubensak.