Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) will die Wohnungen sanieren und im Frühjahr 2018 wieder vermieten. Foto: Torsten Ströbele

An der Stammheimer/Neckarsulmer Straße sollen die Wohnungen nun modernisiert werden. Im Frühjahr 2018 sollen die Gebäude saniert sein und neu vermietet werden.

Stuttgart-Zuffenhausen - Die Wohnungen an der Ecke Stammheimer/Neckarsulmer Straße stehen seit wenigen Tagen wieder leer. Zuletzt lebten dort 136 Flüchtlinge. Die Gebäude gehören der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG). Schon vor Monaten hatte die Eigentümerin geplant, die 30 Mietwohnungen in unbewohntem Zustand zu modernisieren sowie fünf weitere Wohnungen in den Dachgeschossen neu zu bauen. Damit soll sich die Wohnfläche von knapp 1600 auf 2160 Quadratmeter erhöhen. Doch die SWSG stellte ihre Pläne hinten an, als Mitte/Ende 2015 die Stadt händeringend auf der Suche nach Quartieren für die Flüchtlinge in der Landeshauptstadt war. Etwa 15 Monate lang fanden die Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen waren, an der Stammheimer/Neckarsulmer Straße eine Bleibe. Viele von ihnen wollten dort nicht mehr weg. Aber von Anfang an war klar, dass die Unterbringung an dieser Stelle in Zuffenhausen nur vorübergehend möglich ist.

Kinder müssen weder die Schule wechseln noch lange Wege auf sich nehmen

Vor wenigen Tagen war es nun soweit: Der Aus- beziehungsweise Umzug der knapp 150 Bewohner stand an. Viele Wünsche wurden an die Sozialarbeiterinnen der Arbeiterwohlfahrt herangetragen. Auch zahlreiche Ehrenamtliche aus den Zuffenhäuser Freundeskreisen, die mittlerweile eine teilweise enge, freundschaftliche Verbindung zu den Flüchtlingen aufgebaut haben, suchten mit Hochdruck nach geeigneten neuen Unterkünften. Auf dem freien Wohnungsmarkt war allerdings nichts zu machen. Zudem waren die Plätze in den anderen Flüchtlingsunterkünften in Zuffenhausen – Zazenhäuser Straße und Gottfried-Keller-Straße – fast vollständig belegt. Nur sieben Personen kamen dort letztendlich unter.

Einige der Bewohner leben nun in den Systembauten an der Solitudestraße in Weilimdorf, an der Landenberger Straße in Stuttgart-Nord, an der Mercedesstraße in Bad Cannstatt, an der Reinsburg- und Vorsteigstraße in Stuttgart-West sowie an der Böblinger Straße in Stuttgart-Süd. Eigentlich hätte auch eine Familie in die Unterkunft im Bürgerhospital an der Tunzhofer Straße in Stuttgart-Nord kommen sollen. Im Zusammenspiel mit dem Sozialamt der Stadt Stuttgart und den Ehrenamtlichen wurde der Einzug in einen Systembau in der Nähe schließlich doch ermöglicht. So müssen die Kinder weder die Schule wechseln noch lange An- und Abfahrtswege auf sich nehmen. Die Familie lebt nun an der Krailenshaldenstraße in Feuerbach – gemeinsam mit rund 90 weiteren Personen aus der Stammheimer/Neckarsulmer Straße und anderen etwa 200 Menschen. Der Feuerbacher Freundeskreis und Sprecher Wolf-Dieter Dorn haben daher alle Hände voll zu tun, die neuen Bewohner zu betreuen. Unterstützung bekommen sie unter anderem von freiwilligen Helfern vom Killesberg und vom Burgholzhof.

Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich zwölf Monate dauern

Und wie geht es nun an der Stammheimer/Neckarsulmer Straße weiter? „Die Wohnungen werden Ende Februar der SWSG übergeben“, sagt SWSG-Pressesprecher Peter Schwab. „Wir stehen schon in den Startlöchern und werden danach so schnell wie möglich mit den Modernisierungs- und Bauarbeiten beginnen.“ Diese werden voraussichtlich zwölf Monate dauern, sodass die Wohnungen im Frühjahr 2018 wieder vermietet werden können.