Die Stadt Stuttgart hat eine Playlist für Fahrgemeinschaften veröffentlicht. Der Aufruf dahinter: den Verkehr reduzieren. Foto: Screenshot Twitter Stadt Stuttgart

Im Kampf gegen den Feinstaub in Stuttgart versucht es die Stadt nun mit Humor und veröffentlicht einen Soundtrack zum Thema Feinstaub. Was steckt hinter der Idee?

Stuttgart - Im Kampf gegen den Feinstaub versucht es die Stadt Stuttgart nun mit Humor. Auf Twitter veröffentlichte die baden-württembergische Landeshauptstadt einen Feinstaub-Soundtrack, darunter unter anderem Helene Fischer mit „Atemlos“, Britney Spears mit „Toxic“ und Christina Aguilera „Dirrty“.

Im Durchschnitt sei in Stuttgart jedes Auto mit nur 1,1 Personen besetzt, heißt es im Posting. „Mit Fahrgemeinschaften Verkehr reduzieren“, lautet deshalb der Aufruf der Stadt – die den dazu passenden Soundtrack aus zehn Liedern liefert.

Ist das eine Verzweiflungstat? Wäre es nicht angebracht, die Reißleine zu ziehen und endlich ernsthafte Maßnahmen zu unternehmen, um das Feinstaubproblem zu lösen? Sven Matis, Pressesprecher der Stadt Stuttgart, weist diesen Vorwurf von sich. „Es ist uns sehr ernst“, beginnt er seinen Satz. „Wir machen uns viele Gedanken, wie man die Menschen dazu bringen kann, sich mit dem Thema Feinstaub auseinander zu setzen“, so Matis. Die Veröffentlichung des Soundtracks in den sozialen Netzwerken sei ein Ansatz, um die Diskussion darüber weiter am Laufen zu halten. „Es ist ein kleiner Beitrag“, gibt der Pressesprecher zu. „Aber wenn dieser am Ende eine Person dazu bringt, auf dem Weg in die Kita auch die Kinder des Nachbarn mitzunehmen, dann hat es sich gelohnt.“

Kommentare bewegen sich zwischen „witzig“ und „lächerlich“

Auf der Facebookseite der Stadt Stuttgart bewegen sich die Kommentare zum Feinstaub-Soundtrack zwischen „witzig“ und „lächerlich“. Einige User posten dort auch eigene Musikvorschläge. Und die kritischen Beiträge zum Thema Feinstaub werden von der Stadt beantwortet.

Der derzeitige Feinstaubalarm in Stuttgart wird voraussichtlich noch bis zum Wochenende dauern. Einer der Gründe für den anhaltenden Alarm sind der fehlende Regen und der schwache Wind. Dadurch könnte der Feinstaub aus der Luft gewaschen werden.

Eine Wetteränderung ist laut einer Prognose des Deutschen Wetterdienstes in den kommenden Tagen aber nicht zu erwarten. Da kann wohl auch das Lied „I wish it would rain“ von Mayer Hawthorne in Dauerschleife nicht viel ausrichten.

Der Soundtrack ist beim Musikstreamingdienst Spotify hinterlegt. Hier können die Lieder kostenlos angehört werden, wenn man dafür in Kauf nimmt, dass zwischen den Songs Werbung abgespielt wird. Wer die Musik werbefrei hören will, muss zahlen.