Ab Februar ist die Halle des Solitude-Gymnasiums erst einmal geschlossen. Für 3,1 Millionen Euro gibt es unter anderem neue sanitäre Anlagen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

CDU-Bezirksbeirätin Waltraud Illner möchte, dass geprüft wird, ob die Weilimdorfer Sporthalle aufgestockt werden kann. Zwei bis drei Etagen könnte sie sich für die Halle vorstellen.

Stuttgart-Weilimdorf - Da staunte Günther Kuhnigk nicht schlecht. Von dem Wunsch, die Weilimdorfer Spechtweghalle auf bis zu drei Etagen aufzustocken, habe er bislang noch nichts gehört, sagte der Leiter des städtischen Sportamtes auf Nachfrage unserer Zeitung: „Ich muss zugeben, dass dieses Vorhaben meine Vorstellungskraft gerade etwas strapaziert.“

Auf die Idee, die Halle des Solitude-Gymnasiums um ein oder zwei Stockwerke zu erweitern, kam CDU-Bezirksbeirätin Waltraud Illner. „Ich war in Ulm und habe im Rahmen einer Führung eine mehrstöckige Sporthalle gezeigt bekommen. Jetzt möchte ich, dass die Stadtverwaltung prüft, ob das auch bei der Spechtweghalle machbar ist“, erklärt Illner auf Nachfrage. Die Lokalpolitikerin hat auch diesbezüglich schon einen Antrag formuliert, der in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirates zwar eingebracht, aber noch nicht behandelt wurde.

Waltraud Illner begründet ihre Forderung damit, dass Schulen und Vereine in Weilimdorf zu wenig Platz für den Sportunterricht beziehungsweise die Sportangebote haben. Zahlen hat sie allerdings keine, die diesen Missstand belegen können. „Man hört das aber immer wieder, dass sich die Vereine darüber beklagen, dass sie nicht ausreichend Hallenzeiten haben“, betont Waltraud Illner.

Günther Kuhnigk kann das nicht ganz bestätigen: „Im Sport gibt es immer und überall Zusatzbedarf. Wenn wir weitere Hallenzeiten anbieten, werden die auch genutzt. Die Versorgung in Weilimdorf ist aber relativ gut.“ Punktuell gebe es im Bezirk zwar noch Bedarf, aber in anderen Stadtbezirken sehe es sicherlich schlechter aus.

Ab Februar ist die Halle für rund ein Jahr geschlossen

Überhaupt keinen zusätzlichen Bedarf sieht die Leiterin des Schulverwaltungsamtes, Karin Korn, für die Weilimdorfer Schulen: „Ich kann nur ausführen, dass nach den derzeit gültigen Berechnungsgrundlagen – vorwiegend drei Sportstunden pro Schulwoche – zumindest der Bedarf der Schulen insgesamt bei 7,3 Übungseinheiten liegt und 12,5 Übungseinheiten vorhanden sind. Hier gibt es also keinen Fehlbedarf.“

Aktuell steht die Spechtweghalle den Vereinen und Schulen wieder zur Verfügung, nachdem die Halle für mehr als ein halbes Jahr als Notunterkunft für Flüchtlinge diente. Ab Februar werden die Türen des Gebäudes allerdings erst einmal wieder für die Schüler und die Vereinssportler geschlossen sein. Eine umfangreiche Sanierung steht an. „Wir brauchen einen planerischen und damit zeitlichen Vorlauf, so dass vorgesehen ist, mit den Baumaßnahmen nach den Faschingsferien 2017 zu beginnen“, sagt Karin Korn. „Die Halle wird voraussichtlich für ein Jahr geschlossen sein.“ In dieser Zeit soll sie für rund 3,1 Millionen Euro wieder auf Vordermann gebracht werden. „Die sanitären Anlagen sind eine Katastrophe. In der Halle ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Das hat aber überhaupt nichts mit den Flüchtlingen zu tun. Das war schon vorher so“, betonte der Rektor des Solitude-Gymnasiums, Bruno Stegmüller, nach dem Auszug der Asylbewerber. Im Jahr 2014 sei bei einer Begehung der Sporthalle festgestellt worden, dass „durch den hohen Verschleißgrad der Haustechnik dringender Sanierungsbedarf besteht“, heißt es beim Schulverwaltungsamt. Zudem sollen die sanitären Anlagen erneuert sowie der Brandschutz verbessert werden. Auch der Hallenboden kommt raus: „Es wird einen kompletten Neuaufbau des Sportbodens geben und auch die umliegenden Prallwände werden erneuert“, sagte Markus Hartung vom Hochbauamt im vergangenen November gegenüber unserer Zeitung.