Der 21-jährige Alexander Kastner (links) schlug sich gut gegen den Profi Andy „The Hammer“ Hamilton. Foto: Claudia Barner

Große Show in der Österfeldhalle: Darts-Fans konnten gegen Andy „The Hammer“ Hamilton antreten.

Vaihingen - In der Österfeldhalle ist Showtime. Aus den Lautsprechern wummern Bässe, die Lichttechnik zaubert bunte Reflexe in den Raum, und auf der Bühne ist Event-Spezialist Fetzo ans Mikrofon getreten. „Begrüßen wir Andy „The Hammer“ Hamilton“, ruft er, und das Publikum johlt. Der englische Darts-Profi und Vize-Weltmeister der Saison 2011/2012 betritt den Raum. In der Hand hält er einen aufblasbaren Riesen-Hammer, rechts und links wird er von zwei jungen Damen flankiert. „Ich will die Leute unterhalten. Wir wollen zusammen Spaß haben“, lautet sein Versprechen an alle, die es in den kommenden Stunden wagen, gegen den Meister anzutreten.

René Kempe und Oli Kastner vom Vaihinger Darts-Verein „Flights of Stuttgart“ haben den Abend organisiert. Sie wissen: Es sei für jeden Darts-Verrückten das Größte, gegen einen solchen Profi anzutreten. Andere sehen das genauso. Obwohl parallel noch Ligaspiele stattfinden, füllt sich die Halle.

Versierte Pfeil Artisten

Unter den Gästen sind versierte Pfeil-Artisten wie das Vaihinger Talent Alexander Kastner oder Benjamin Fabian aus Gemmrigheim, der mit seinem Vater Bernd angereist ist. Aber auch Laien wie Marcus Bauer aus Holzgerlingen und Francesco Frasca aus Altdorf haben im Publikum Platz genommen. „Ich schaue mit meinen Kindern Darts im Fernsehen. Jetzt will ich es live erleben“, sagt Frasca.

Dass auch ihre Eintrittskarten in die Verlosung um die begehrten Startplätze gewandert sind, sehen beide mit gemischten Gefühlen. Sie sind sich einig: „Selber spielen wollen wir eigentlich nicht.“ Als die ersten sieben Gegner – es gibt insgesamt drei Durchgänge – verkündet werden, atmen sie auf. Ihr Ticket ist nicht dabei.

Benjamin macht den Anfang. Die Spieler werfen abwechselnd ihre drei Pfeile auf die rotumrandete Sisal-Scheibe. Die erreichten Punkte werden von 501 Punkten abgezogen. Wer zuerst bei Null ist, hat gewonnen. Der Nachwuchsspieler schlägt sich wacker. Sogar ein 100er ist dabei und wird mit lautem Applaus aus dem Publikum belohnt. Vater Bernd freut sich: „Er macht seine Sache gut“.

Darts ist als Sport im Ländle angekommen

Trotzdem siegt der Profi aus England. Den letzten Wurf zelebriert er, indem er auf die Knie geht. „Das war eine große Show. Ich fand’s toll“, sagt Benjamin hinterher. Andere haben an diesem Abend mehr Glück. Vereinschef Oli Kastner startet mit der Bestmarke von 180 und gewinnt das Leg. „Das ist sensationell. Wir haben auch in Deutschland richtig gute Spieler“, freut sich René Kempe.

Der 21-jährige Lokalmatador Alexander Kastner – zu dessen Erfolgen die Deutsche Meisterschaft im E-Darts mit der Mannschaft gehört – legt nach und sorgt für Jubelstürme unter den Vereinskollegen. Er entscheidet im Format „Best of 11“ zuerst sechs Legs für sich, gewinnt und heimst ein dickes Lob vom Darts-Profi aus England ein. „That’s great – wirklich großartig“, sagt Andy Hamilton. Auch die Organisatoren sind begeistert. Als die Musik verstummt und das Licht verlöscht, zieht René Kempe Bilanz: „Wir hatten hier heute bei den Gegnern von Andy ein sehr hohes Trefferbild. Das zeigt: Darts ist als Sportart auch bei uns im Kommen.“