Obwohl OB Kuhn das Unternehmen aufforderte, es nicht zu tun, fällt die Bahn derzeit wieder. Am Montag mussten 30 Bäume in Untertürkheim dran glauben (Symbolbild). Foto: dpa

Obwohl OB Kuhn das Unternehmen aufforderte, es nicht zu tun, fällt die Bahn derzeit wieder. Am Montag mussten 30 Bäume in Untertürkheim dran glauben.

Stuttgart - Trotz offener Fragen im Zusammenhang mit der Finanzierung des Bahnprojekts Stuttgart 21 fällt die Bahn derzeit wieder Bäume. Im Stadtteil Untertürkheim seien am Montag rund 30 kleine bis mittlere Bäume gefällt worden, teilte die Bahn am Dienstag mit. Insgesamt 40 Bäume müssten weichen, um die Baustelle für das künftige Trogbauwerk der Neckarunterquerung einzurichten. Auch an anderen Stellen in Stuttgart sind weitere Fällarbeiten bis zum Ende der vegetationsfreien Periode geplant.

Die Bahn hatte kürzlich das geplante Fällen von Bäumen am Rande des Stuttgarter Rosensteinparks bis zum Herbst verschoben. Die Zeit solle genutzt werden, damit Experten sich mit dem Thema Artenschutz ausführlich auseinandersetzen könnten, hieß es. Die Bahn will Fachleute einladen, um ausführlich über Maßnahmen zur Sicherung und Erhalt einer Juchtenkäferpopulation in diesem Bereich zu sprechen. Damit bleiben zunächst 80 bis 100 Bäume stehen, die ansonsten spätestens Ende Februar hätten gefällt werden sollen.

Neben Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte zuletzt der neue Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) gefordert, die Bahn solle angesichts neuer Fragezeichen hinter dem umstrittenen Milliardenprojekt keine vollendeten Tatsachen schaffen. Deren Forderungen hätten nichts mit der aktuellen Entscheidung der Bahn zu tun, betonte ein Bahn-Sprecher: „Die Bahn wird bauen, sobald wir das Baurecht haben. Wir werden das Baurecht nutzen.“