Hop on, hop off: Seit April 2011 verkehren Touristenbusse in Stuttgart. Foto: StN

Nur etwa 70 Fahrgäste pro Tag auf Stadtrundfahrt – Werbung soll verstärkt werden.

Stuttgart - Während rund 2,9 Millionen Übernachtungen einen neuen Rekord für die Landeshauptstadt bedeuten, ist der sogenannte Hop-on- und Hop-off-Bus nicht angekommen - jedenfalls nicht bei den Touristen in Stuttgart. Die enttäuschende Bilanz: Nur etwa 13 000 Personen haben sich eine Stadtrundfahrt gegönnt. Das ist nicht mal ein halbes Prozent der Übernachtungszahl.

Von April bis Ende Dezember brachten täglich zwischen 9.30 und 18 Uhr insgesamt zwei rote Besichtigungsbusse, die die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) im Auftrag der Stuttgart-Marketing GmbH geleast hat, Touristen auf zwei unterschiedlichen Routen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Obwohl ein Bus 50 Plätze hat, haben beide Busse zusammen pro Tag durchschnittlich nur etwa 70 Besucher befördert.

Das Prinzip der roten Stadthüpfer ist aus anderen Großstädten bekannt: Sie fahren die Museen und Sehenswürdigkeiten an - und die Fahrgäste können einen Tag lang an allen Stopps ein- und aussteigen. In Stuttgart geht die 18 Euro teure Fahrt auch entlang der Panoramastraßen mit Blick auf den Kessel.

Kostenbilanz liegt noch nicht vor

"Die Nachfrage stimmt mich zwar nicht euphorisch. Aber ich bin überzeugt, dass die Busse in diesem Jahr besser angenommen werden", sagt Armin Dellnitz, Geschäftsführer von Stuttgart-Marketing, und hält an dem auf zwei Jahre angelegten Pilotprojekt fest. Grund für die schlechte Auslastung sei, dass die Busse mitten im Jahr an den Start gegangen seien und das Angebot von den Reiseveranstaltern noch nicht beworben werden konnte.

Stuttgart-Marketing setzt bei den Stadtrundfahrten vor allem auf den Freizeittourismus. Denn im August mit weniger Geschäfts- und dafür mehr Privatreisenden hätten immerhin um die 90 Touristen die Rundfahrten mitgemacht. "Wir müssen bei den Reiseanbietern mehr für die Fahrten werben und eventuell auf kleinere Busse umsteigen. Das könnte ökologischer und ökonomischer sein", meint Dellnitz.

Eine Kostenbilanz liegt laut SSB noch nicht vor. Der Versuch dürfte laut Sprecherin Susanne Schupp finanziell plus/minus null aufgehen. Konsequenzen will die SSB erst nach Ablauf der zwei Probejahre ziehen. "Dann können wir sagen, ob es sinnvoller ist, die Touren zum Beispiel nur an bestimmten Wochentagen anzubieten", sagt Schupp. Dennoch gibt es bereits dieses Jahr eine Neuerung: Wenn die Busse zum April wieder starten, sind im Ticketpreis auch Fahrten mit der Seilbahn zwischen der Böblinger Straße und dem Waldfriedhof drin.