Bevor das Wasser eingelassen wird, muss der Hofarbeiter Dietmar Vollmer das Schwimmbecken wienern. Foto: Caroline Holowiecki

Am 13. Mai öffnet das Freibad in Sillenbuch. Bis dahin muss noch einiges getan werden. Wir waren vor Ort und haben bei den Vorbereitungen zugesehen.

Sillenbuch - Vom pfeifenden Wind und einigen Schneeflöckchen lässt sich Dietmar Vollmer nicht beirren. Er ist bereits im Freibadmodus. Die vergangenen zwei Wochen hat er das Edelstahlbecken im Sillenbucher Bädle geschrubbt, zuvor hatten er und seine Kollegen rund 15 große Säcke voller Blätter und Eicheln aus dem Wasser gefischt. Die stattliche Eiche am Beckenrand spendet im Sommer zwar herrlichen Schatten, sie macht aber auch viel Dreck, weiß die Servicekraft.

Es dauert 14 Tage, das Becken mit Wasser zu füllen

Die Arbeiten laufen an der Ecke Trossinger und Rankestraße. Wenn in knapp drei Wochen, am Samstag, 13. Mai, wieder das Freibad, das alle im Bezirk liebevoll Bädle nennen, aufmacht, muss schließlich alles fertig sein, sagt der Schwimmbadleiter Peter Weiss-Latzko, der die warme Wollmütze tief ins Gesicht gezogen hat. Wetter hin oder her, „wir wollen das Becken noch diese Woche füllen“. Etwa 14 Tage wird das dauern, jeweils acht Stunden am Tag wird der Hahn aufgedreht sein, und danach muss das Wasser umgewälzt und gefiltert werden. Chlorgas wird ebenfalls dieser Tage geliefert.

Der Großteil der Vorbereitung ist Routine. Seit der großen Sanierung 2012/2013 ist das Bädle „super in Schuss“, lobt der Leiter. Größere Arbeiten standen und stehen aktuell nicht an. Das Hauptbecken mit seinen zwei 25-Meter-Bahnen ist auf dem neuesten Stand, ebenso die Technik und die Gebäude. Für Dietmar Vollmer stehen vor dem Saisonstart in erster Linie Instandhaltungsmaßnahmen an, die aber nicht weniger anstrengend sind. Vor allem das Entfernen des Unkrauts aus den Ritzen zwischen den Bodenplatten „macht keinen Spaß“, sagt er und lacht. Der Umkleideboden ist frisch gestrichen worden, Teile an der Pergola wurden erneuert. Zudem müssen noch die Bodenplatten abgedampft, die Holzbänke eingelassen, der Rasen gemäht und die Sträucher gestutzt werden. Dafür braucht es aber gutes Wetter.

Der Eintritt kostet in diesem Jahr 20 Cent mehr

In diesem Jahr müssen die Gäste etwas mehr zahlen. Der Eintritt für Erwachsene beispielsweise ist um 20 Cent teurer geworden und kostet in dieser Saison 4,50 Euro. Der Beliebtheit wird das wohl keinen Abbruch tun. Die Stammkunden aus der direkten Umgebung lieben ihr Bädle, weiß Peter Weiss-Latzko. Viele kommen im Bademantel und warten schon um 7 Uhr drauf, mit dem Frühsport loslegen zu können. Auch bei Familien mit Kleinkindern habe die Freizeiteinrichtung deutlich gewonnen, seitdem es das Planschbecken gibt. In der vergangenen, etwas durchwachsenen Saison wurden 50 000 Besucher gezählt.

Auch der Hofarbeiter Dietmar Vollmer ist begeistert vom Bädle, in dem er erst seit Kurzem arbeitet. „Als ich es zum ersten Mal gesehen habe, war ich angenehm überrascht, die Anlage ist sehr schön.“ Auch wenn es aktuell frostig ist: Wie es vom 13. Mai an sein könnte, davon hat er sich schon überzeugen können, und zwar während der langen Sonnenperiode Anfang April. Da nämlich haben Dietmar Vollmer und seine Kollegen das nackte Edelstahlbecken gewienert. „Das wird richtig heiß. Ich habe wirklich Farbe bekommen.“