Der Verein Sillenbucher Meile plant einige Neuerungen. Foto: Judith A. Sägesser

Die Sillenbucher Meile hat viel vor. Ab dem kommenden Jahr will der Verein mit einer neuen Veranstaltung punkten. Auch eine Kooperation mit der Degerlocher Werbegemeinschaft ist angedacht.

Sillenbuch/Degerloch - Gemeinsam mit dem neuen Geschäftsstellenleiter Harald Weith schmiedet die Meile, der Gewerbeverein in Sillenbuch, viele Pläne. In der jüngsten Sitzung des örtlichen Bezirksbeirats hat Weith sich vorgestellt – und sogleich von künftigen Projekten gesprochen. Neben einem neuartigen Magazin, einem überarbeiteten Internetauftritt und einem Branchenbuch plant die Meile eine ganz neue Veranstaltung.

Mit dem „Weihnachtszauber“ will man vor allem Kinder anlocken, denn gerade bei dieser Gruppe sei ein großes Potenzial. Immerhin 18 Kindergärten und Tagesstätten hat Harald Weith im Bezirk gezählt. „Wir haben auch schon mit verschiedenen Institutionen gesprochen, die die Idee gut finden“, erklärte er. Was genau für diese nach eigenen Angaben „in Stuttgart und Umgebung einzigartige“ Veranstaltung vorgesehen ist, dazu gab es in der Sitzung noch keine Infos. Aber die Sillenbucher Kinder werden ohnehin noch bis Ende 2018 warten müssen. Für dieses Jahr sei es schlichtweg zu spät, sagte Salvatore Ciminnisi, der Meile-Vorsitzende.

Auch die Degerlocher sollen mitmachen

Konkreter wurde Harald Weith bei dem, was die Sillenbucher in puncto Kaufkraftbindung vorhaben. Die Meilen-Bonus-Karte, die bei einigen Geschäften beim Einkauf vorgelegt werden und zum Sammeln von Punkten benutzt werden kann, soll überarbeitet werden. Die jetzige Karte gibt es bereits seit 2006, die neue soll bessere technische Möglichkeiten bieten. Und: Auch die Degerlocher Werbegemeinschaft soll mitmachen und sie in ihrem Bezirk an die Kundschaft ausgeben. So sollen mit vereinten Kräften die Käufer und letztlich auch das Geld auf den Fildern gehalten werden. „Warum müssen wir uns das Leben gegenseitig schwermachen?“, erklärte Harald Weith eine der Überlegungen.

Und ähnlich sieht es Sandra Herter, die Vorsitzende der Degerlocher Händlergruppierung. „Wir können uns das vorstellen. Bloß weil die Bezirke nebeneinanderliegen, heißt das nicht, dass wir nicht zusammenarbeiten können.“ Eine Bonuskarte aus Plastik gibt es jedenfalls in ihrem Zuständigkeitsbereich noch nicht. In einem früheren Gespräch mit dieser Zeitung hatte Harald Weith die neue Karte zwar schon für den Martinimarkt am 5. November angekündigt, nun soll nach seiner Aussage die Entscheidung bis Ende des Jahres fallen.

Der Martinimarkt hat ein Defizit eingefahren

Grundsätzlich will sich der Sillenbucher Verein besser aufstellen. Denn nicht alles läuft rund. Der Martinimarkt habe in diesem Jahr ein Defizit von 3500 bis 4000 Euro eingefahren – und das habe nicht nur am miesen Wetter gelegen. „Es ist einfach wahnsinnig teuer“, stellte Harald Weith klar. Um die 8000 Euro kämen durch die Haltestellenverlegung, Müllgebühren, Gema, Kinderprogramm und mehr zusammen. Effekt: Auch Vereine müssten künftig für die Teilnahme zahlen, die Meile-Mitglieder zahlen sowieso. Ein besonderes Ärgernis seien da „schwarze Schafe“, genauer gesagt Einzelhändler, die sich an den verkaufsoffenen Sonntag dranhängen, sich aber nicht an den Kosten beteiligten. „Wir haben keine Chance, etwas dagegen zu machen“, erklärte Harald Weith.

Umso wichtiger ist es für ihn und den Vorstand, möglichst alle Gewerbetreibenden in Sillenbuch in den Verein zu bekommen. 58 Mitglieder hat die Meile aktuell. Neue potenzielle Mitstreiter hätten sich schon gefunden. Sechs bis sieben Firmen, so Harald Weith, „wollen unbedingt mitmachen“.