Wegen seiner auffälligen Form wird der Pilz auch „Löwenmähne“ genannt. Foto: Wilhelma Stuttgart

Biologen haben in Stuttgart offenbar einen seltenen Pilz entdeckt. Der vom Aussterben bedrohte Igel-Stachelbart hat im Schlossgarten einen neuen Lebensraum gefunden.

Stuttgart - Köstlich, korallenartig und kurz vorm Aussterben: Der seltene Igel-Stachelbart - ein in Deutschland stark bedrohter Speisepilz - hat im Stuttgarter Schlossgarten wohl einen neuen Lebensraum gefunden. Biologen entdeckten den bizarren Fruchtkörper des Hericium erinaceus an alten Platanen, wie das Naturkundemuseum und der Zoologisch-Botanische Garten Wilhelma am Donnerstag mitteilten.

Da es in Deutschland immer weniger alte Buchenwälder gibt, in denen sich der Pilz am wohlsten fühlt, steht er auf der Roten Liste. Die Experten sind recht sicher - letzte Gewissheit darüber, ob es sich aber bei den Platanen-Bewohnern tatsächlich um den eigentlich auf Buchen spezialisierten Igel-Stachelbart handelt, müssten aber genetische Untersuchungen zeigen.

Pilz gilt als Delikatesse

Der Igel-Stachelbart wird wegen seiner auffälligen Form auch Pom-Pom blanc oder Löwenmähne genannt. In Asien gilt der Pilz als Delikatesse und spielt auch in der traditionellen Chinesischen Medizin eine Rolle. Museum und Zoo schreiben, er habe einen angenehmen Geschmack.