Marijan Mikulic findet es gut, dass Helen Beiser sich engagieren möchte. Er hat eine von 15 Patenschaften für die 18-jährige Freiwillige übernommen. Foto: Jacqueline Fritsch

Helen Beiser engagiert sich ein Jahr lang für Menschen mit Behinderung. Dafür sucht sie noch Unterstützung, denn es gibt eine Voraussetzung für das Freiwillige Soziale Jahr: Beiser muss 15 Paten finden, die monatlich 15 Euro spenden. Einen Paten hat sie bereits.

Möhringen - Nach dem Abitur erst einmal ins Ausland gehen – das ist ein Traum, den viele Schüler teilen. Für Helen Beiser wird er wahr. Die 18-Jährige beginnt im September mit ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr in Frankreich. Sie ist dort für die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste unterwegs. Eine Möhringer Firma unterstützt die junge Freiwillige finanziell.

Die Sprache reizt sie

„Es war schon immer klar, dass ich nach der Schule nicht gleich studiere, sondern erst Lebenserfahrung sammle“, sagt Helen Beiser. So hat sie sich vor einigen Monaten bei der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) beworben. Von September an ist sie in einem Tageszentrum für Menschen mit schweren Behinderungen in der Nähe von Lyon beschäftigt. „Man bewirbt sich auf verschiedene Länder und Projektbereiche“, sagt Beiser. Die ASF wählt dann den passenden Einsatzort für die Bewerber aus. „Mit Frankreich bin ich absolut zufrieden, da kann ich meine Sprachkenntnisse noch verbessern“, sagt die Abiturientin. Fünf Jahre lang hat sie in der Schule französisch gelernt, Sprachen hätten ihr schon immer Freude bereitet. „Ich werde dann auf jeden Fall dort einen Sprachkurs machen und es hier schon einmal auffrischen“, sagt Beiser.

Nur die mündliche Prüfung trennt die Plieningerin derzeit noch von ihrem Schulabschluss an einem sozialwissenschaftlichen Gymnasium. Nach dem Auslandsjahr möchte die 18-Jährige studieren, was genau, weiß sie bisher noch nicht. Eine Tendenz hat sie aber bereits. „Ich glaube schon, dass die Ausrichtung des Gymnasiums zu mir passt.“

Die Herausforderung: 15 Paten finden

Auf die Arbeit mit Behinderten freut sie sich bereits. „Ich habe mal einen Orientierungstag für Kinder mit Behinderung organisiert und hatte nicht so viele Berührungsängste, wie ich dachte“, erzählt Beiser. „Es wird wahrscheinlich schon schwierig und herausfordernd, aber ich glaube, man nimmt sehr viel mit.“ Eine Hürde muss Beiser noch überwinden, bevor sie sich im Herbst auf den Weg nach Frankreich machen kann. Die Freiwilligen der ASF müssen nämlich 15 Paten finden, die bereit sind, monatlich 15 Euro zu spenden. Oft können die Betriebe, in denen die Freiwilligen unterkommen, diese nicht selbst bezahlen und sind deshalb auf die Unterstützung der Paten angewiesen. Marijan Mikulic, der Geschäftsführer der Möhringer Firma Marmik Verkehrssicherung, ist Pate für Helen Beiser geworden. „Es ist toll, dass junge Leute bereit für so etwas sind“, sagt Mikulic. Als Pate bekommt er von September an regelmäßig Berichte von Beiser, was sie in Frankreich macht und wie es ihr geht.

Paten können auch jederzeit zusätzliche Berichte oder Fotos anfordern. Helen Beiser ist derzeit noch auf der Suche nach Privatleuten oder Firmen, die monatlich 15 Euro spenden. „Ich finde, dass die Aktion schon unterstützenswert ist“, sagt sie. „Man kann sich ja mal im Internet darüber informieren.“ Wer Interesse an einer Patenschaft hat, darf sich direkt bei Beiser melden, die E-Mail Adresse ist helen.patensuche@gmx.de.