Auch hier ist am Wochenende gesperrt. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der Bau des Rosensteintunnels sorgt weiterhin für Diskussionen. Zu konkreten Auswirkungen auf den Verkehr kommt es am Wochenende: Die Neckartal- und Uferstraße sowie Leuze- und Berger Tunnel werden voll gesperrt.

S-Ost - Der Bau des Rosensteintunnels und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Stuttgarter Osten treiben die Anwohner und den Bezirksbeirat des Stadtbezirks weiter um. Zum einen sind immer mehr der Kommunalpolitiker verärgert, weil es im Zusammenhang mit den beschlossenen Begleitmaßnahmen immer mehr Unklarheiten gibt. Zum anderen steht am kommenden Wochenende eine Vollsperrung der Neckartalstraße zwischen Gaisburger Brücke und der Kreuzung Rosensteinbrücke bevor, was auch im weiteren Umfeld zu Verkehrsbehinderungen führen dürfte.

Wohngebiete sollen entlastet werden

Ziel der mit dem Bau des Rosensteintunnels beschlossenen Begleitmaßnahmen ist, die vom neuen Tunnel – egal ob positiv oder negativ – betroffenen Stadtbezirke wie Bad Cannstatt und Stuttgart-Ost weiter zu entlasten. Die Maßnahmen für den Osten sind in engem Zusammenhang mit dem zur Amtszeit von Bezirksvorsteher Martin Körner beschlossenen Verkehrs- und Lärmminderungsplan für den Stadtbezirk zu sehen. Dessen Ziel ist, die Verkehrsströme auf den Hauptachsen um und durch den Stadtbezirk zu bündeln und so die Wohngebiete zu entlasten.

Was bisher in S-Ost umgesetzt wurde

In Stuttgart-Ost sind erst drei der Begleitmaßnahmen verwirklicht: Am Stöckachplatz gibt es in der Neckarstraße und auch in der Hackstraße im Kreuzungsbereich nur noch jeweils eine Fahrspur in alle Richtungen, dafür wurden Radstreifen eingerichtet. Außerdem wurde die untere Talstraße im Bereich der Einmündungen Haußmann- und Hornbergstraße umgestaltet und platzähnlich aufgeweitet. In der Ulmer Straße wurde an der Einmündung in die Talstraße schließlich eine Linksabbiegerspur geschaffen.

Eine weitere Maßnahme ist finanziert, terminiert und nach Angaben von Vertretern der Stadtverwaltung im Bezirksbeirat auch sichergestellt. Voraussichtlich im kommenden Jahr wird an der Ausfahrt des Leuze-Tunnels im Zuge der Wiederherstellung der Fahrbahn ein lärmmindernder Belag aufgebracht. Viele der weiteren bereits beschlossenen Begleitmaßnahmen für den Stuttgarter Osten sind zurzeit aus technischen, finanziellen oder politischen Gründen alles andere als gesichert.

Eine neue Blitzanlage ist in Planung

So war beispielsweise geplant, an der Ausfahrt von der B10/B14 zur Gaisburger Brücke/Talstraße eine Blitzanlage für Linksabbieger zu installieren. Hintergrund ist, das dort viele Autofahrer noch abbiegen, obwohl die Ampel schon Rot zeigt. Eine solche Anlage ist nach Angaben von Vertretern des Tiefbau- und des Stadtplanungsamtes getestet – und dann verworfen worden. Die Fotos seien „nicht rechtssicher“, hieß es, weil darauf die Haltelinie nicht sichtbar sei, egal wo die Anlage steht.

Die Werderstraße sorgt für geteilte Meinungen

Der vom Bezirksbeirat beschlossene und auch im Haushalt finanzierte Anschluss der Werderstraße an die Cannstatter Straße hat in den vergangenen Wochen die Gemüter erregt. Die Maßnahme wird zwar von Vielen nach wie vor als sinnvoll erachtet – allerdings hat das Regierungspräsidium wie berichtet signalisiert, dass sie dem nicht zustimmen würde, weil dadurch die Feinstaubbelastung am Neckartor steigen könnte. Und bei der einst gewünschten Umgestaltung der Brendle-Kreuzung herrscht Unsicherheit, ob das sinnvoll machbar und noch von einer Mehrheit politisch gewünscht ist.

Der Bezirksbeirat war in seiner jüngsten Sitzung einstimmig der Meinung, dass wirklich alle beschlossenen Begleitmaßnahmen umgesetzt oder – beispielsweise im Fall der Brendle-Kreuzung oder der städtebaulichen Machbarkeitsstudie für eine Überbauung der B10/14 in Berg – konsequent weiter verfolgt werden sollen.

Konkrete Auswirkungen auf den Verkehr am Wochenende

Ganz direkte Auswirkungen wird der Tunnelbau und der damit verbundene Umbau des Leuze-Knotens am kommenden Wochenende haben. Dann werden die Uferstraße (B10/B14) und die Neckartalstraße zwischen Gaisburger Brücke und Rosensteinbrücke von Freitag, 29. Mai, 22 Uhr, bis Montag, 1. Juni, 5 Uhr, vollständig gesperrt. Das betrifft auch den Leuze-Tunnel und den Berger Tunnel. Der Verkehr wird weiträumig über die B 14, Benz- und Mercedesstraße und die Gaisburger Brücke (aus Richtung Neckarpark) sowie die König-Karls-Brücke umgeleitet. Die Zufahrten zur Wilhelma, zum Neckar-Käpt’n und zum Mineralbad Leuze sind möglich, allerdings nur über die König-Karls-Brücke und die Cannstatter Straße.