Ein 19-jähriger Mann hat in Hohenheim mehrere Vorlesungen gestört. Foto: Screenshot

Ein Kapuzenmann hat an der Universität Hohenheim mehrere Vorlesungen gestört. Wir haben an Hochschulen nachgefragt, wie man auf solche Situationen vorbereitet ist.

Stuttgart - Nach der Aufregung um einen Mann im Kapuzenpulli an der Universität Hohenheim fragen sich auch Studierende an anderen Hochschulen, wie man in einem solchen Fall reagieren kann. An der Technischen Hochschule und der Universität Stuttgart sind die Abläufe in Notfällen abgestimmt.

Ein Kapuzenmann verunsichert Studierende in Hohenheim

An der Universität Hohenheim war in der vergangenen Woche ein Mann in einer Vorlesung über die Sitzreihen auf das Podest des Dozenten gestürmt und hatte diesen bedrängt. Die Universitätsleitung nahm den Vorfall zum Anlass, an die Verhaltensregeln in Bedrohungslagen und bei gefährlichen Ereignissen zu erinnern – auch, weil Studierende den Zwischenfall zwar filmten und fotografierten, aber weder eingriffen noch Hilfe riefen. Der Hausmeister konnte den mit einem Kapuzenpulli maskierten Mann aus dem Saal bringen und schließlich auch beruhigen.

Solche Konzepte haben auch andere Hochschulen. „Natürlich haben wir so etwas, das wäre ja schlimm, wenn wir das nicht hätten“, sagt Hans-Herwig Geyer, der Sprecher der Universität Stuttgart. Schließlich gehe es an seiner Hochschule um die Sicherheit von 35 000 Menschen, „das kommt ja einer Kleinstadt gleich“, sagt Geyer. Bei wirklich schlimmen Attacken – etwa einem Amoklauf – habe die Universität die Möglichkeit, Mitarbeiter mittels Nachrichten auf dem Telefon zu informieren. Außerdem sei im Sicherheits- und Krisenkonzept genau festgelegt, wer welche Aufgabe zu erfüllen habe. Dazu gehöre auch, dass man festgelegt habe, wer nach einem Alarm wieder Entwarnung geben dürfe – damit klar ist, dass es sich nicht um eine Falschmeldung handele.

Ersthelfer sind auf Listen in den Hörsälen verzeichnet

Ähnlich verhält es sich an der Hochschule für Technik, die in der Stadtmitte am selben Campus liegt wie die Universität Stuttgart. „Wir haben wie alle Hochschulen Krisenpläne, die in harten Fällen greifen“, erläutert Petra Dabelstein, Sprecherin der Hochschule. Diesen kennen die Lehrenden. Außerdem seien Listen mit den Namen der Ersthelfer sowie zum Verhalten im Brandfall in den Räumen ausgehängt.