In der Ecke links hinten wird ein Bewegungsparcours gebaut. Foto: Georg Linsenmann

Auf der Marabuwiese wird ein Bewegungsparcours für alle Generationen gebaut. Dabei handelt es sich um ein offenes Gelände mit naturnahen Sträuchern – von Wohnbau umrandet.

Stuttgart-Mühlhausen - Die Idee, im Herzen von Neugereut einen Bewegungsparcours anzubieten, entstammt den Arbeitsgruppen der Sozialen Stadt – und in deren Rahmen wird er nun auch „bis zum Spätsommer des Jahres“ realisiert, wie Karin Lauser vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung bei der Vorstellung der Entwurfsplanung in der aktuellen Sitzung des Bezirksbeirates erklärte. Wobei Lauser auch erwähnte, dass dieser Parcours „schon länger auf der Projektliste stand“. Die Schwierigkeit sei gewesen, den richtigen Platz zu finden: „Er sollte öffentlich, aber doch auch ein wenig geschützt sein. Das war der Wunsch der älteren Menschen“, sagte Lauser. Die passende Örtlichkeit wurde dann im oberen Bereich der Marabuwiese gefunden: „Ein schönes, offenes Gelände mit naturnahen Sträuchern, von Wohnbau umrandet und derzeit nur über einen Trampelpfad zugänglich“, sagte Lauser.

Die Anleitung soll durch den TSV Steinhaldenfeld erfolgen

Sie stellte dann auch das Konzept des Parcours vor, der aus fünf kompakt zusammengefassten Stationen bestehen wird: „So bleibt die Wiese erhalten und der gewachsene Baumbestand wird mit berücksichtigt.“ Erschlossen wird der Parcours von der Jörg-Ratgeb-Schule her, wobei ein schmaler, elegant geschwungener Pflasterbereich zur Anlage und durch die Wiese führen wird. „Wir nutzen die Gelegenheit, um die angrenzenden, teils verwachsenen Bereiche auszulichten und so auch die Baumstruktur wieder sichtbar zu machen“, berichtete Lauser. Eine hinzukommende Treppe soll ebenso Trainingseffekte anregen wie ein neuer, kleiner Hügel. Zum Konzept gehöre auch, dass die Anlage „mit Anleitung, aber auch selbstständig“ möglich sei. Die Anleitung, etwa durch eine regelmäßig stattfindende Bewegungsgruppe, soll durch den TSV Steinhaldenfeld sowie durch das Amt für Sport und Bewegung erfolgen. Etwa über die bestehenden Aktionen „Fit ab 50“ und „Sport im Park“.

Die einzelnen Geräte sowie die damit verbundenen gesundheitlichen Zielsetzungen und Trainingsmöglichkeiten stellte dann Carolin Barz vom Amt für Sport und Bewegung vor. Der Parcours sei „ein Angebot, um niederschwellig aktiv zu sein. Kostenlos und jederzeit“, sagte Barz. Große Sorgfalt habe man auf die Auswahl der Geräte gelegt. Auch vor dem Hintergrund, dass solch ein Parcours in anderen Stadtbezirken, etwa in Münster, schlecht angenommen würde. So liegen der Gerätewahl auch Studien des Robert-Bosch-Krankenhauses zugrunde: „Und wir setzen warme Materialien ein, vor allem viel Holz.“

Alltagstauglichkeit ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium

Die Geräte selbst bieten Gelegenheit zu Kraft- und Balance-Übungen: „Hauptzielgruppe sind Erwachsene, doch auch Kinder können an diesem Parcours Spaß haben. Etwa an der Wackelplatte, die dem Gleichgewichtstraining dient. Oder an einem Weg mit Hindernissen, an dem alternative Bewegungsmuster geübt werden können. Andere Geräte dienen dem Training der Brust-, Arm- oder Rückenmuskulatur: „Man kann diese Geräte unabhängig vom persönlichen Fitnesslevel nutzen und sich dabei zu einer fortschreitenden Erschwerung anregen lassen“, betonte Barz. Der Trainingsidee liegt also die sogenannte „Functional Fitness“ zugrunde, bei der das Training mit dem eigenen Körpergewicht die zentrale Rolle spielt – und so funktionieren dann auch die individuellen Nutzungs- und Anpassungsmöglichkeiten.

Alltagstauglichkeit ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium, weshalb auch ein Treppenelement integriert wird. Und selbst die Sitzelemente sollen als „Bewegungsgerät“ eingesetzt werden. Schließlich dient der Parcours laut Barz nicht zuletzt diesem Ziel: „Nachhaltig zu einem aktiven Lebensstil und möglichst langer Selbstständigkeit anzuregen.“ Im Gremium wurde der Entwurf einhellig für gut befunden. Die Umsetzung soll bis zu den Sommerferien erfolgen, der Parcours danach offiziell eingeweiht werden.