Die FES auf den Hengstäckern ist beliebt. Mit einem neuen Anbau trägt die Schule den steigenden Schülerzahlen Rechnung. Foto: Archiv Achim Zweygarth

An der Freien Evangelischen Schule drehen sich die Kräne. Die Rektorin und die kaufmännische Leiterin haben die Erweiterungspläne im Bezirksbeirat Stuttgart-Möhringen vorgestellt.

Möhringen - Die Freie Evangelische Schule (FES) ist gefragt. Seit der Eröffnung zu Beginn der 90er Jahre sind aus 15 Schülern 970 geworden. Während die Privatschule zunächst nur eine Grundschulklasse hatte, sollen es zum Schuljahr 2019/20 insgesamt 43 Klassen in der Grundschule, der Werkrealschule, der Realschule und dem beruflichen Gymnasium sein. Die weiterführenden Schulen sind beliebt. Das berufliche Gymnasium begann 2014 mit 15 Schülern, im gerade begonnenen Schuljahr sind 121 Jugendliche angemeldet. Die Realschule verzeichnet derzeit 411 Schüler, das sind noch einmal 24 mehr als im Vorjahr.

Schülerzahl steigt auf mehr als 1000

Zum Schuljahr 2019/20 rechnet die FES mit insgesamt 1073 Schülern. „In unseren Bestandsgebäuden wäre diese hohe Zahl nicht unterzubringen“, sagte Martina Peter, die kaufmännische Leiterin der FES, in der Oktobersitzung des Bezirksbeirats. Aus diesem Grund erweitert die Schule auf ihrem Gelände auf den Hengstäckern: Der sogenannte Anbau Süd soll 15 Klassenzimmer, sechs Fachräume, einen Veranstaltungsraum mit Bühne und mehrere Nebenräume beherbergen.

„Der Anbau soll sich bündig an das Bestandsgebäude anschließen“, sagte Peter. Mit 4800 Quadratmeter Fläche auf vier Geschossen wird das Gebäude nicht höher als die bisherigen. Stattdessen lässt die Schule in den Keller bauen. Damit die Räume im Untergeschoss ebenfalls Tageslicht abbekommen, wird der Boden abgegraben. Auf dem Schulhof soll ein überdachter Bereich geschaffen werden. „Wir wollen schließlich, dass unsere Schüler in den Pausen rausgehen, aber bei Regen nicht nass werden“, sagte Martina Peter. Der Anbau wird an die Pelletheizung angeschlossen, auf dem Dach sind Fotovoltaikanlagen und eine Begrünung geplant. Baubeginn war im Frühjahr, bis Herbst 2018 soll das neue Gebäude fertig sein.

Die meisten Kinder kommen mit den Öffentlichen

Die Möhringer Bezirksbeiräte nahmen die Pläne der FES wohlwollend zur Kenntnis. Fred Wagner fragte nach der Erschließung des Grundstücks. Denn die Hauptzufahrt führt von der Nord-Süd-Straße auf das Gelände, dort staut sich oft der Verkehr. „Wäre auch eine Erschließung von der Möhringer Landstraße aus möglich?“, wollte Wagner wissen. Martina Peter erklärte, dass das nicht geplant sei. „Die meisten unserer Schüler kommen mit den Öffentlichen oder mit dem Fahrrad“, so die kaufmännische Leiterin. Demnach steigen die Kinder an der Bushaltestelle Wallgraben oder den Stadtbahnhaltestellen SSB-Zentrum oder Wallgraben aus und laufen dann über den Fußweg von der Möhringer Landstraße aus zur Schule. „Aber es wäre unser heimlicher Wunsch, dass die Eltern an der Straße kurz halten könnten, um ihre Kinder rauszulassen“, sagte Peter.

„Um die Schulgebäude ist noch viel Wiese drumrum. Könnten Sie sich weitere Erweiterungen vorstellen, um mehr Schüler aufzunehmen?“, fragte Petra Leitenberger (Grüne). Carmen Behling, Leiterin der Gesamtschule und des beruflichen Gymnasiums, verneinte das. „Der Endausbau zum Schuljahr 2019/20 ist die Grenze, die wir uns auf diesem Grundstück vorgenommen haben. Wenn es noch mehr Schüler werden, müssen wir wohl einen neuen Standort aufmachen“, sagte Behling.