120 Frauen kamen zum ersten Frauenmahl nach Möhringen. Foto: Sabrina Höbel

Die evangelische Gemeinde Stuttgart-Möhringen hat auf dem Oberdorfplatz eine 30 Meter lange Tafel aufgebaut. Wir haben mit der Organisatorin und Gästen beim ersten Frauenmahl gesprochen.

Möhringen - Als die Glocken der Martinskirche 6 Uhr läuteten, hatte sich die lange Tafel auf dem Oberdorfplatz schon fast ganz gefüllt. 30 Meter lang und liebevoll dekoriert war die Tischreihe. Platz nehmen durften dort nur Frauen. 120 begaben sich am vergangenen Freitag nach Möhringen, um beim ersten Frauenmahl im Stadtteil dabei zu sein.

Organisiert wurde die Veranstaltung von der evangelischen Gemeinde anlässlich des Reformationsjubiläums. Dabei stand nur nicht das vegetarische Menü im Vordergrund. Auch der Geist sollte genährt werden. Die Allgemeinmedizinerin Gisela Dahl, die Dekanin Kerstin Vogel-Hinrichs, Dorothea Reyer-Simpfendörfer vom Reyerhof, Gisela Abt vom Kunstkreis Möhringen, Anna Bräuchle vom CVJM Möhringen und die katholische Pastoralreferentin Elisabeth Dörrer-Bernhard setzen sich alle für die Stadt ein und teilten am Freitagabend mit den Gästen ihre Erfahrungen.

Ursprünglich war das Essen für 100 Frauen geplant

Die Diakonin Birgit Keyerleber hatte die Aktion initiiert. „Ich hatte schon lange den Traum, auf dem Oberdorfplatz eine lange Tafel aufzubauen“, sagte sie. Ein Jahr Vorbereitung und mehr als 20 Helfer waren dazu nötig. Von der Nachfrage an ihrer Aktion war Keyerleber überwältigt: „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass sich so viele anmelden.“ Ursprünglich war das Abendessen für 100 Leute geplant, schlussendlich konnte man um 20 erhöhen. Einigen habe man sogar absagen müssen.

Barbara Imholz konnte noch einen Platz ergattern und fuhr extra aus Stuttgart-Mitte an. „Ich finde vor allem die Lage zwischen der Kirche und dem Gemeindehaus toll“, sagte Imolz.

Auch die Rednerinnen und Musikerinnen mischten sich unter die Frauen. „Es ist eine ganz familiäre Atmosphäre “, sagte Anna Bräuchle. Sie hielt den ersten Vortrag des Abends. Bräuchle folgten fünf weitere Rednerinnen und ein Musikprogramm. Das letzte Lied wurde gegen 22 Uhr von allen Frauen gemeinsam gesungen. „Der Mond ist aufgegangen“ schallte es aus 120 Mündern über den Oberdorfplatz.