Die Stadt lächelt. Die ganze Stadt? Noch nicht. Doch es gibt viele positive Beispiele. In unserer kleinen Serie stellen wir freundliche Menschen vor und malen uns fröhliche Gesichter aus.
Stuttgart - Heidi Malzacher erzählt diese besondere Geschichte: „Als gegenüber unserer Wohnung gebaut wurde, befand sich der Baukran fast direkt vor unserem Küchenfenster. Alles ging ziemlich eng zu, und die Bauarbeiter taten mir oft leid, weil sie in dieser Enge sehr gefordert waren.
An einem Sommertag war meine Enkelin Luka zu Besuch, und sie äußerte ebenfalls Mitgefühl mit den Bauarbeitern. Da kam mir eine Idee: Wir würden Kaffee für sie kochen. Also stellten wir einen Henkelkorb mit einer Kanne Kaffee, Tassen, Löffel, Sahne, Zucker und einem Körbchen mit Keksen zusammen. Dann gingen wir runter vor das Haus. Zu einem vorbeigehenden Bauarbeiter sagte ich fröhlich: ,Wir haben für euch Kaffee gemacht, aber den gibt’s nur, wenn der Kran den Korb hier abholt.‘ Der Mann schaute mich erst etwas verwirrt an, dann lächelte er, ging zum Kranführer und verhandelte mit diesem. Bald darauf kam der Kranführer lachend auf uns zu. Er hatte die Fernsteuerung in der Hand und betätigte sie. Langsam schwenkte das dicke Seil auf uns zu; schließlich hielt der Kranführer den großen Haken in der Hand.
Meine Enkelin war ganz aufgeregt. Sie nahm den Korb und hängte ihn an den großen Haken. Was war das für ein Bild, als der Korb an diesem dicken Seil nach oben schwebte! Und oben auf der Baustelle standen schon die anderen Bauarbeiter und freuten sich, als der Kaffeekorb bei ihnen ankam. Dann wurde der Korb vom Haken genommen und der Inhalt begutachtet. Die Männer winkten uns zu. Gemütlich tranken sie oben ihren Überraschungskaffee. So etwas hatten sie noch nie erlebt. Auch meine Enkelin Luka und ich hatten unsere Freude. Wir lachten herzhaft, als wir die Mannschaft fröhlich beisammensitzen sahen.“ Schreiben Sie uns – per Mail: lokales@stzn.de oder per Post: Stuttgarter Nachrichten, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart, Stichwort: Lächeln.