Cocktails schlürfen in nordischem Ambiente auf dem Fischmarkt. Foto: 7aktuell.de/

Der Andrang nach Fischbrötchen, Backfisch und Nordseekrabben ist immens: Am Samstag tummelten sich Tausende Menschen auf dem Karlsplatz. Wir haben die Bilder vom dritten Abend.

Stuttgart - Der Gag hat vielleicht einen Bart, gelacht wurde trotzdem: „Moin“, so ein Händler des Hamburger Fischmarkts am Samstag. „Hi!“, erwidert der einheimische Besucher. Der Hamburger: „Haifisch gefällig?“

Dass es so ungezwungen und scherzhaft zugeht, war im Vorfeld des Hamburger Fischmarkts, der seit Donnerstag wieder auf dem Karlsplatz stattfindet, nicht ganz klar. Denn nachdem die Stuttgarter das Weindorf in Hamburg zuvor empört abgesagt hatten, weil die Hansestadt erstmals Platzgebühren verlangte, wurden im Gegenzug auch den Hamburgern auf ihrem Fischmarkt in Stuttgart 28 000 Euro Platzmiete in Rechnung gestellt. Und auch wenn der Haussegen zwischen beiden Städten, die sich vorher die Flächen aufgrund des kulturellen Austauschs umsonst zur Verfügung stellten, jetzt etwas schief hängt, ziehen die Beschicker des Fischmarkts eine positive Zwischenbilanz.

„So voll war es selten“

„Auch wenn wir hier oft auf die Platzgebühren angesprochen werden, übel nimmt das uns Händlern keiner“, sagt Anne Rehberg, die organisatorisch viele Strippen zieht und selbst die norddeutsche Spezialität Labskaus an ihrem Stand verkauft. Die Stuttgarter Marktbesucher hätten sich von den Streitigkeiten der beiden Rathäuser nicht beirren lassen und kämen so freundlich und zahlreich wie eh und je. „Vor allem der Freitag war super. So voll war es selten“, sagt Rehberg. Aufgrund der hohen Temperaturen tagsüber verlagere sich aber alles etwas in die Abendstunden hinein.

Ein Streifzug rund um den Fischmarkt gibt Rehberg Recht: Nicht nur sie selbst hat während des Gesprächs drei Stammkunden bedient, auch an den anderen Ständen ist der Andrang nach Fischbrötchen, Backfisch und sogar den dieses Jahr besonders teuren Nordseekrabben immens. Zwischen Stuttgartern und den Händlern aus Hamburg scheint also alles wieder gekittet zu sein. „Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass das auch auf höchster Verwaltungsebene bald passiert“, sagt Rehberg. Der Fischmarkt findet noch bis zum 17. Juli statt.