Bayerstar Thomas Müller (ganz links) mit seiner Frau Lisa bei den Stuttgart German Masters. Foto: Pressefoto Baumann

Prominenter Besuch bei den Stuttgart German Masters: Fußball-Weltmeister Thomas Müller begleitet seine Frau Lisa zu dem Reitturnier in die Schwabenmetropole. Lisa Müller startet als Dressurreiterin in der Schleyer-Halle.

Stuttgart - An Weltmeistern mangelt es dem Reitturnier in Stuttgart nicht - aber der begehrteste und umschwärmteste ist ausgerechnet einer, der gar nicht reiten kann. Die meisten Autogrammjäger waren beim Auftakt der Pferdesport-Veranstaltung in der Schleyer-Halle hinter Thomas Müller her, den zuletzt am Gesäß verletzten Fußballer.

Der kickende Weltmeister war bei den Unterschriften-Sammlern deutlich gefragter als etwa Springreit-Weltmeister Jeroen Dubbeldam oder Maurice Tebbel, der am Donnerstag das erste internationale Springen gewann. Müller war natürlich nicht als Sportler in Stuttgart, sondern saß am Rande des Vierecks als größter Fan von Lisa Müller, seiner Dressur reitenden Frau. Am Reitsport schätzt der Fußball-Weltmeister vor allem eins, verriet er: „Ich kann dabei gut entspannen.“ Zumindest solange die Fans nicht zu aufdringlich werden.

Um der Medienanfragen Herr zu werden, nahm der Fußballer sogar an einer Pressekonferenz teil. Mit seiner Frau, die sich in einem Grand Prix für Nachwuchsreiter mit Platz acht begnügen musste, berichtete der Bayern-Spieler über die gemeinsame Leidenschaft - Fragen zum Fußball waren nicht erwünscht. Nur soviel: Am Samstag gegen Hoffenheim ist er wieder fit, der Po tut nicht mehr weh.

Müller reizt der Sattel - momentan zu gefährlich

Der Fußballer, der im Sommer bereits beim CHIO in Aachen zu Gast gewesen war, bekundete in Stuttgart vorsichtiges Interesse, selbst in den Sattel zu steigen. „Interessieren würde es mich schon, wie sich das anfühlt“, sagte der gut gelaunte Nationalspieler: „Aktuell ist das aber zu gefährlich, da halte ich mich lieber zurück.“

Zurückhaltend waren bei den ersten Prüfungen in Stuttgart auch die reitenden Weltmeister wie etwa Marcus Ehning oder Meredith Michaels-Beerbaum, die 2010 Team-Gold gewonnen haben. Sie ritten beim Eröffnungsspringen noch sehr vorsichtig, nahmen Zeitfehler in Kauf und überließen einem der jüngsten Teilnehmer den Sieg: Maurice Tebbel.

Der 20 Jahre alte Springreiter aus Emsbüren setzte sich im Sattel von Chaccos’ Son mit deutlichem Vorsprung durch. In 59,18 Sekunden ritt der Sohn des dreimaligen deutschen Meisters Rene Tebbel schneller als die ebenfalls fehlerfreie Eva Bitter aus Bad Essen mit Perigueux (0/59,51). Das Eröffnungsspringen für ausländische Reiter gewann anschließend Shane Breen mit Calido Boy (0/59,39).

Dubbeldam, der Doppel-Weltmeister aus den Niederlanden, ritt im Sattel von Zenith mit drei Strafpunkten wegen Zeitüberschreitung auf Rang 21. Flotter werden alle am Freitag reiten, wenn mit dem German Master die wichtigste Prüfung der Springreiter neben dem Weltcup-Springen (Sonntag/14.50) ausgetragen wird. Thomas Müller ist dann längst schon wieder daheim in München.