Die Hundstage sind vorbei. Inzwischen heißt es wieder: Wasser marsch! Foto: privat

Kein Tropfen Wasser kam zeitweilig mehr aus einigen Brunnensäulen und Wasserspendern. Auch der Trinkbrunnen auf der Hohewart war zeitweilig außer Betrieb. Inzwischen haben sich die Stadtverwaltung und die Netze BW auf eine Übergangslösung geeinigt.

Stuttgarter Norden - Wir haben Durst nach einem langen Waldspaziergang und 30 Grad im Schatten. Doch das Labsal ist abgestellt“, schrieb Martin Pflugfelder, als es noch brütend heißt war. Seiner E-Mail fügte er als Beweis mehrere Bilder bei, die den Trinkbrunnen mit der grünen Ziehsäule und dem gusseisernen Trog am Rand der Brackewiese auf der Hohewart völlig trocken zeigten.

Ein Brief an den Oberbürgermeister

Martin Pflugfelder aus Feuerbach wendete sich daraufhin direkt an Oberbürgermeister Fritz Kuhn und wollte wissen, woran es denn liege, dass das Brünnlein auf der Hohewart nicht mehr fließe.

OB Kuhn ließ noch im Juli über eine Mitarbeiterin aus dem Tiefbauamt schriftlich mitteilen, dass der Trinkbrunnen Hohewart bisher von der Netze BW Wasser GmbH betrieben worden sei. Derzeit würden zwischen Netze BW und der Stadt Gespräche laufen, ob die Stadt die Brunnen übernehme: „Bis zur Klärung kann es noch etwas dauern, daher bitte ich um etwas Geduld“, hieß es in dem Brief vor zwei Wochen. Unterdessen starteten die Grünen im Gemeinderat eine Anfrage an die Stadtverwaltung, auch weil an anderen Stellen im Stadtgebiet Ärger und Protest laut wurde.

25 Brunnen waren zeitweilig außer Betrieb

Insgesamt waren 25 von der Netze BW betriebene Brunnen vom Stillstand betroffen. Stuttgarts Grünen-Fraktionschef Andreas G. Winter drängte zuletzt darauf, dass die Brunnen wieder angestellt werden. Inzwischen gibt es Abhilfe: Nun fließen sie wieder – auch die Brünnlein im Stuttgarter Norden. Denn die Stadt und die Netze BW haben sich zumindest auf eine Übergangslösung geeinigt. „Wir freuen uns, dass OB Kuhn jetzt eine schnelle Lösung herbeigeführt hat. Die auf öffentlichem Gelände liegenden Brunnen der Netze BW sollen künftig von der Stadt betrieben werden“,sagt Winter. Details seien aber noch zu klären.

OB Kuhn erklärte bereits am Dienstag vergangener Woche: „Wichtig ist für Wanderer, Radfahrer und Spaziergänger jetzt, dass die Brunnen in der Stadt schnell wieder laufen. Mit Blick auf die Haushaltsberatungen haben nun alle Beteiligten Zeit, sich auf eine einvernehmliche Lösung zu verständigen.“ Ab dem Jahr 2018 sollen die von der EnBW bewirtschafteten Brunnen auf öffentlichem Grund und Boden von der Stadt betrieben werden. Allerdings muss der Gemeinderat bei den den anstehenden Haushaltsberatungen noch zustimmen. Dann dürften sich auch der Hund von Martin Pflugfelder und der Vierbeiner eines Bekannten (Foto) freuen, wenn es bei Hitze wieder ein Schälchen bestes Bodenseewasser nach dem Spaziergang zu schlabbern gibt.