Hausleiterin Sandra Zeitler zeigt den Antrag an die DHBW. Foto: Georg Friedel

Das Richard-Bürger-Heim in Stuttgart-Feuerbach will künftig mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg kooperieren.

Feuerbach - Das Richard-Bürger-Heim plant bei der Ausbildung von qualifiziertem Pflegepersonal neue Wege zu beschreiten: Die Einrichtung im Feuerbacher Burgenlandzentrum an der St.-Pöltener-Straße 29 will in Zukunft mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) im Bereich „Angewandte Gesundheitswissenschaften für Pflege“ zusammenarbeiten: „Das Richard-Bürger-Heim hat bei uns einen Antrag auf die Zulassung als kooperierende Einrichtung gestellt“, sagt Professorin Margit Ebinger, Studiengangsleiterin für „Angewandte Gesundheitswissenschaften für Pflege“ an der DHBW in Stuttgart. Vorgespräche habe es gegeben, spruchreif sei die Vereinbarung mit dem Richard-Bürger-Heim (RBH) aber noch nicht: „Der Hochschulrat hat das letzte Wort und muss noch die Genehmigung erteilen“, so Ebinger. Sandra Zeitler, die Hausleiterin im Richard-Bürger-Heim, ist dennoch zuversichtlich: „Ich habe bereits alle Stuttgarter Gymnasien angeschrieben.“ Denn die Zeit drängt: Nach ihren Angaben soll die Ausbildung am Richard-Bürger-Heim schon im Oktober beginnen. „Das wird eine Herausforderung in der Kürze der Zeit, passende Bewerber zu finden.“ Im RBH werden 45 Senioren betreut, viele von ihnen sind dement. Gerade die Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen erfordere hohe fachliche aber auch soziale Fähigkeiten und sei eine komplexe Aufgabe, betont die Hausleiterin: „Wir brauchen Mitarbeiter mit Leidenschaft und großer Fachkompetenz.“

Qualifizierter Nachwuchs fehlt

Doch oft fehlt es an qualifiziertem Nachwuchs. Auf Zeitlers Schreibtisch landen regelmäßig Bewerbungen, die aus dem Ausland, wie zum Beispiel dem Kosovo, kommen. „Außerdem haben wir viele Anfragen von Hauptschülern.“ In den Pflege-Bachelor setzt Zeitler große Hoffnungen. Das duale Studium kombiniert Studienfächer der Gesundheit und Pflege mit Modulen wie Gesundheitsökonomie oder Qualitätsmanagement. Die Ausbildung findet im ständigen Wechsel zwischen Theoriephasen an der Hochschule und berufspraktischen Phasen im Altenheim statt. In dem Studiengang können die Absolventen nicht nur ihr Examen im Pflegeberuf, sondern auch ihren Hochschulabschluss als Bachelor machen.

Sollte der Hochschulrat zustimmen, kann die Zusammenarbeit mit der DHBW starten: „Das ist eine große Chance für uns. Ich glaube, dass es für Senioreneinrichtungen sehr wichtig ist, gute Nachwuchskräfte zu gewinnen“, sagt die 34-jährige Hausleiterin der Einrichtung im Burgenlandzentrum. „Da wir immer weniger geeignete Bewerber für unsere Ausbildungsplätze finden, muss ein neuer Weg in der Ausbildung für die anspruchsvolle Arbeit mit unseren Bewohnern gegangen werden.“

Weitere Infos:

www.dhbw-stuttgart.de