Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland zieht mit den Gewerken Holz und Farbe weg aus Feuerbach. Foto: Torsten Ströbele

Endlich fündig geworden: Das Bhz bezieht im Herbst oder Winter 900 Quadratmeter an der Burgenlandstraße.

Stuttgart-Feuerbach - Das Bhz (ehemals Behindertenzentrum) hat neue Räume gefunden. Fünf Jahre war Werkhaus-Leiter Stefan Wegner auf der Suche nach einer Immobilie, um die Einrichtung an der Magirusstraße entlasten zu können. Die Platzprobleme im Werkhaus gehören nun bald der Vergangenheit an. Im Herbst oder Winter wird das Bhz rund 900 Quadratmeter im Erdgeschoss des Gebäudes Burgenlandstraße 15 beziehen. „Die Freude und die Erleichterung sind groß“, sagt Wegner. „Eine Werkstatt in dieser Größe auf dem Markt zu finden, ist nicht leicht – vor allem, wenn es der Standort Feuerbach sein muss.“

Das Bhz ist im Bezirk sehr präsent. Neben dem Werkhaus gibt es noch den Tafelladen an der Hohnerstraße, das Kreativatelier an der Dieselstraße, das Projekt „Arbeit, Betreuung, Inklusion“ im Burgenlandzentrum sowie die Wohnprojekte am Kitzbüheler Weg und im Föhrichhof. „Mit dem neuen Standort Burgenlandstraße schaffen wir es, einen weiteren Schritt heraus aus dem Industriegebiet und hinein ins Zentrum zu machen“, sagt Wegner. Vor allem vor dem Hintergrund, dass 2019 die Metamorphose des ehemaligen Schoch-Areals hin zum Quartier am Wiener Platz abgeschlossen sein soll. Auf diesem rund 2,8 Hektar großen Grundstück entstehen unter anderem rund 125 Wohnungen, ein Mehrgenerationenhaus mit Kita, Flächen für Einzelhandel und nicht störendes Kleingewerbe sowie Büros. „Wir ziehen nun also in die direkte Nachbarschaft zu diesem neuen Zentrum und wollen ein Teil von ihm werden“, sagt Wegner. Bis zu 40 Menschen mit Behinderung sollen beim Bhz an der Burgenlandstraße arbeiten. „Die Abteilung Garten- und Landschaftspflege sowie ein Teil der Gruppe Montage und Verpackung werden auf jeden Fall vom Werkhaus auf die andere Seite der Gleise ziehen“, sagt Wegner. Das stehe schon fest. Alles Weitere werde man noch sehen.

Derzeit nutzt noch das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) das Erdgeschoss an der Burgenlandstraße 15. „Bis Ende August haben wir alles leer geräumt“, sagt CJD-Pressesprecher Torsten Trautwein. „Wir verlegen unsere Berufsfelder Farbe und Holz sowie die Teilnehmer der berufsvorbereiteten Bildungsmaßnahmen nach Zuffenhausen.“ Das Raumangebot am derzeitigen Standort sei mittlerweile einfach zu groß. Aktuell habe man nur noch rund 60 Teilnehmer an der Burgenlandstraße, sagt Franziska Schuwer vom CJD. Und Trautwein ergänzt: „Früher hatten wir in diesen Bereichen bis zu 400 Leute.“ Deshalb gebe es an der Burgenlandstraße noch 40 Hobel- und Werkbänke. Dieses Angebot müsse man aber definitiv nicht mehr bereitstellen. „Der Umzug ist ein gesunder Schritt auf den richtigen Weg“, betont Trautwein. Die Neuordnung beim CJD hat aber auch zur Folge, dass der Bereich Metallbau aufgrund der fehlenden Nachfrage nicht mit nach Zuffenhausen ziehen, sondern zum Sommer hin aufgelöst wird.

Auch der Billardclub zieht in die Burgenlandstraße

Für das CJD geht es schon ab 1. Mai los. Ab diesem Zeitpunkt stehen die neuen Räume in Zuffenhausen an der Mitterhoferstraße 5 zur Verfügung. „Wir müssen dort aber noch einiges umbauen, ehe die Maschinen im August umziehen können“, sagt Schuwer. In dem Gebäude in der Nähe des Zuffenhäuser Stadtparks hatte Malermeister Werner Mack mehr als 50 Jahre lang seinen Firmensitz. Nun geht er in den Ruhestand und vermietet seine Räume an das CJD. „Wir können dann zwei Ebenen mit jeweils 350 Quadratmeter und einen Außenbereich nutzen“, sagt Schuwer.

Übrigens steht an der Burgenlandstraße 15 nicht nur der Mieterwechsel im Erdgeschoss an. „Wir ziehen in die zweite Etage“, sagt der Vorsitzende des Billardclubs Stuttgart, Dieter Schüle. 25 Jahre ist sein Club, der älteste Billardverein Deutschlands, im ersten Stock an der Bludenzer Straße 7 heimisch gewesen. „Doch das Gebäude wird saniert. Allen Mietern wurde gekündigt. Nun gehen wir Anfang Juni mit unseren 21 Tischen in die Burgenlandstraße 15.“