Sonne und Wind - Eindrücke vom Stuttgart Festival in unserer Bildergalerie Foto: 7aktuell

Der zweite Tag des Stuttgart Festivals auf der Messe Stuttgart kann erst später beginnen. Und trotz der kühlen Temperaturen überzeugt das Gesamtkonzept - und natürlich die Musik. Die Veranstalter sind guter Dinge, dass das Festival auch im kommenden Jahr stattfinden wird.

Stuttgart - Ach, das Wetter. Für Festivalveranstalter ist es das einzige, was nicht planbar ist. Der Wind ist so stark am Samstag, dass erst um 16 Uhr die Tore zum Festivalgelände auf der Landesmesse geöffnet werden können.

Die Temperaturen sind kühl, die Atmosphäre ist entspannt, obwohl Bands wie Claire oder The/Das abgesagt werden mussten, da es auf der großen Bühne um 16.30 Uhr, auf der kleinen erst um 19.30 Uhr los geht.

Am Eingang gibt es Lollies und Bio-Drinks für die jungen Menschen, die vergnügt Richtung Bühne springen. Am Samstagmorgen wurde noch Windstärke 9 gemessen. „Das sind Witterungen, auf die man sich nicht vorbereiten kann“, sagt Alexander Föll, der gemeinsam mit Tobias Reisenhofer für das Stuttgart Festival verantwortlich zeichnet.

Am Samstag kamen gut 8000 Gäste

Im Nachgang müsse man überlegen, was man hätte anders machen können. Sicherheit aber gehe vor. Mit den Besucherzahlen - rund 6000 waren es am Freitag, am Samstag kamen gut 8000 Gäste - sind die Veranstalter zufrieden. Und auch mit dem Festivalgelände an sich und der angenehmen Atmosphäre im Publikum. „Die Evakuierung am Freitagabend in die Messehalle war ein Luxus“, sagt Föll.

Trotz aller Widrigkeiten ist die Premiere gelungen. „Wir sind guter Dinge, dass das Festival auch im kommenden Jahr wieder stattfinden wird“, sagt Föll. Es wäre den hiesigen Popfans und der Stadt Stuttgart zu wünschen.

So hat auch der zweite Tag viele schöne Momente, die ein Festival ausmachen. Es gibt Stimmungsgaranten wie etwa Bonaparte, die „Anti Anti“ in die Menge brüllen und eine wilde Bühnenshow liefern. Es gibt aber auch Entdeckungen und Überraschungen: Reptile Youth aus Dänemark beispielsweise, die auf der kleinen Bühne eine hervorragendes Konzert spielen und bestens unterhalten.

Oder auch die erste Band des Tages, die zugleich das erste Highlight ist: Balthazar spielen ihren wundersamen Indierock mit Ecken, Kanten und mehrstimmigen Gesang - und die Fläche vor der Bühne füllt sich stetig. Es gibt aber auch arg Vorhersehbares: wie etwa den Auftritt von Zoot Woman. Die Brüder Johnny und Adam Blake machen schönen Synthie-Pop, aber auch ein bisschen Dienst nach Vorschrift. Der eigentliche Mastermind Stuart Price geht sowieso nicht mit auf Tour. Das macht aber auch nichts. Es passt ganz gut, wie Blake vom „Grey Day“ singt, die Wolken tief über dem Messegelände hängen und Seifenblasen durch die Luft fliegen.

Pavillons der jungen Designer am Freitagabend davongeflogen

So schön wie am Freitag ist das Festivalgelände leider nicht mehr. Nachdem die Pavillons der jungen Designer am Freitagabend davongeflogen sind, ist der Kunstmark-Bereich kleiner und windgeschützter. Die Container trennen die verschiedenen Bereiche voneinander ab, am Abend werden darauf Visuals projiziert.

Die Liebe steckt hier im Detail. Und natürlich in der Musik. SBTRKT als Headliner zu buchen, ist durchaus mutig. Der Mann mit der Maske ist DJ und Produzent, hat heute Abend Musiker und Sänger dabei, um die elektronischen Tracks live umzusetzen.

Die Headliner der Herzen sind aber Kakkmaddafakka. Die Buben aus Bergen sind perfekt für die große Bühne, machen lustige Spielchen mit den Fans und geben einige Hits wie etwa „Restless“, „Someone New“ und „Forever Alone“ zum besten. Gegen Ende formen Band und Fans ihre Finger zu Herzen. So viel Liebe muss sein.