Besucher vor den neuen Gebäuden in Vaihingen Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Stuttgarter Engineering Park (Step) wächst weiter – und gelangt nun an seine Kapazitätsgrenzen. Die beiden vorletzten Gebäude weihten nun OB Kuhn und Finanzminister Schmid ein.

Stuttgart - Die Werbebotschaft war unmissverständlich. „Weil Zukunft Platz braucht“, steht auf einem Plakat, das hinter OB Fritz Kuhn (Grüne) hängt. Der Festredner ergreift das Mikrofon, hier vor den zwei neu eingeweihten Gebäuden des Technologieparks in Vaihingen, und übersetzt die Botschaft in seine Worte: „Die Eröffnung dieser beiden Gebäude ist das weitere Kapitel einer Erfolgsgeschichte“, lobt der OB. „Hier, wo noch vor 15 Jahren eine Brachfläche war, arbeiten jetzt mehr als 4300 Menschen.“

Davon sind 500 erst vor kurzem hinzugekommen. Sie arbeiten nun in den Gebäuden mit den Bezeichnungen Step 7.1 und Step 7.2, die OB Kuhn und Finanzminister Nils Schmid (SPD) am Freitag eingeweiht haben. Der Stuttgarter Engineering Park (Step) sei ein entscheidender Beitrag zur Digitalisierung der Industrie, sagt Schmid. „Hier sind Unternehmen richtig, die den nächsten Schritt machen wollen.“

30 Millionen Euro investiert

Der insgesamt mehr als 130 000 Quadratmeter große Technologiepark im Südwesten der Landeshauptstadt ist somit beinahe fertiggestellt – es steht nun nur noch die Fläche für ein letztes Gebäude frei, das sich bereits in Planung befindet. Verantwortlich für die frisch bezogenen neuen Gebäude an der Meitnerstraße 9 wie für den gesamten Park ist die Step Stuttgarter Engineering GmbH, eine Tochter der Landeskreditbank, der L-Bank. „Insgesamt sind neun Mieter eingezogen, auf einer Bürofläche von fast 12 000 Quadratmetern“, sagt der Vorstandsvorsitzende der L-Bank, Axel Nawrath. Zu den Firmen zählen, wie überall auf dem Gelände vom Step, vor allem High-Tech- und Software-Unternehmen. Zum Beispiel der Softwareriese Microsoft, der sein bisheriges Regionalbüro in Böblingen mit 90 Mitarbeitern zugunsten des neuen Standorts auflöst, der Computerhersteller Lenovo und der Technologiekonzern Voith, der eines der beiden Gebäude allein bezieht.

„Wir haben gut 30 Millionen Euro investiert“, sagt L-Bank-Vorstand Nawrath. „Und die Energieeffizienz ist sogar 50 Prozent besser, als es OB Kuhn fordert.“ Die Vorzüge des Gebäudes aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden der L-Bank: eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Gebäudedach, eine sogenannte Wärmerückgewinnung in den Serverräumen, den Herzstücken des IT-Systems, die Wärme in die Heizungsanlage fließen lässt. Der Technologiepark ist damit nahezu komplett ausgelastet, heißt es seitens der L-Bank.

Die Anziehungskraft moderner Büroflächen scheint ungebrochen. Und besonders begehrt sind offenbar Flächen in oder nahe der Landeshauptstadt. Das gilt zumindest für die zwei neuen Mieter und Unternehmen Voith und Lenovo.

Kuhn: Wir finden mehr Flächen

„Wir sind schon seit zehn Jahren Mieter auf dem Areal und wollten noch einmal expandieren“, sagt Bernhard Fauser, Geschäftsführer von Lenovo Deutschland. Ihm sei beim Standort vor allem die Verkehrsanbindung wichtig gewesen. „Für ein internationales Unternehmen ist es von Vorteil, wenn der Flughafen nicht weit entfernt ist“, so Fauser.

Ganz ähnlich sieht es Markus Glaser Gallion, Geschäftsführer von der Technologiefirma Voith. Neben der guten Anbindung des Nah- und Fernverkehrs sei jedoch noch ein weiterer Aspekt entscheidend gewesen: „Die Raumaufteilung ermöglicht eine völlig neue Kommunikationskultur – der sogenannte Open Office Space, das was früher einmal Großraumbüro hieß“, sagt Glaser Gallion.

Auch wenn der Technologiepark nun kaum mehr Platz zur Ausbreitung hat, signalisierte OB Kuhn den Unternehmern: „Wir finden weitere Flächen mit der Stadtverwaltung, wenn Step expandieren will.“