Den Schülern an der Fritz-Leonhardt-Realschule fehlt es an Platz. Foto: Tilman Baur

Der Bezirksbeirat in Stuttgart-Degerloch hat sich auf seine Prioritätenliste für den Doppelhaushalt 2018/19 festgelegt. Besonders dringend verlangen die Beiräte eine Lösung des Raumproblems der weiterführenden Schulen. Doch auch weitere lang gehegte Wünsche stehen drauf.

Degerloch - In seiner jüngsten Sitzung hat der Bezirksbeirat darüber beraten, welche Projekte das Degerlocher Gremium dem Gemeinderat für den kommenden Doppelhaushalt vorlegen will. Während die räumliche Situation an den weiterführenden Schulen – Fritz-Leonhardt-Realschule und Wilhelms-Gymnasium – es in der Erstfassung der Liste nicht einmal unter die ersten fünf schaffte, landete eben jener Punkt am Ende dann doch noch ganz oben.

Das mag daran gelegen haben, dass das Thema in der Sitzung bereits diskutiert worden war. In einem interfraktionellen Antrag hatte der Beirat beschlossen, den Gemeinderat nochmals zum Handeln aufzufordern. Die veraltete Raumsituation gelte es endlich zu ändern, forderte Astrid Maurer (Grüne). Neue Räume müssten her. „Die Pläne liegen schon seit dem Jahr 2011 in der Schublade, aber es passiert nichts.“ Besonders der Fritz-Leonhardt-Realschule fehle es an Technikräumen.

Das Bürgerhaus ist weiterhin ein großer Wunsch

So sah es auch Götz Bräuer (CDU). Im Hinblick auf die Prioritätenliste sprach er von einem Dilemma. Einerseits verfolge der Bezirksbeirat langfristige Ziele, andererseits gebe es eben auch dringende Anliegen wie die der Schulen. „Bei den Schulen kann man sagen, dass sie wichtig und dringend sind“, so Bräuer. Daher sei es gerechtfertigt, sie ganz nach vorne zu setzen.

In die Kategorie „wichtig, aber nicht so dringend“ falle etwa der lang gehegte Wunsch nach einem Bürgerhaus an Stelle des ehemaligen Wannenbads an der Leinfeldener Straße, so Bräuer. Bereits vor zwei Jahren hatte der Bezirksbeirat das Bürgerhaus gefordert, aber vom Ersten Bürgermeister Michael Föll eine Absage kassiert. Der Wunsch besteht jedoch weiter und rangiert nun auf Platz zwei.

Der Bezirksbeirat möchte einen Verkehrsstrukturplan

Auf dem dritten Platz der Prioritätenliste steht die Forderung nach Haushaltsmitteln für die Umgestaltung des Agnes-Kneher-Platzes. Dieser Vorschlag steht in engem Zusammenhang zum geplanten Bürgerhaus. Der Bezirksbeirat hatte ihn erstmals vor drei Jahren formuliert.

Des Weiteren will das Degerlocher Gremium Mittel für Verkehrserhebungen beantragen. Diese würden die Grundlage für die Erstellung eines Verkehrsstrukturplans darstellen, den der Bezirksbeirat anstrebt. Mit dem Plan will man den Durchgangsverkehr durch Degerloch einschränken.

Schließlich fordern die Räte Mittel, um Konzepte für Wegweiser und die Beleuchtung auf der Waldau und an der Hohen Eiche zu erstellen. Nicht mehr auf der Prioritätenliste steht die Forderung nach Mitteln für die „Planungswerkstatt Waldau“, die sich unter anderem mit dem „Zentralen Platz“ befasst hätte.