Die Buslinie 82 bedient auch das Wohngebiet Dachswald. Ein „Kleinbus on demand“ fährt dort aber noch nicht. Foto: Archiv A. Kratz

Seit dem Frühjahr fahren vom Frauenkopf aus Kleinbusse zu den Sportplätzen auf der Waldebene und weiter zur Haltestelle „Buchwald“ – auf Probe. Vielleicht macht das Angebot bald Schule? Die Stuttgarter Stadtteile Dachswald und Schönberg sind da wohl im Gespräch...

Dachswald - Mitte November war der Stuttgarter Baubürgermeister Peter Pätzold in Schönberg. Er sprach mit den Anwohnern unter anderem über bezahlbaren Wohnraum und über eine bessere Anbindung des Stadtteils an Bus und Bahn. In Schönberg gibt es keine Stadtbahnhaltestelle, es fahren lediglich Busse. Und mit der Verkleinerung des Geschäftsgebiets von Car2go verschwinden nun auch die Leihautos. „Mit dem Rückzug von Car2go sind wir nicht glücklich“, sagte Pätzold in Schönberg. Aber es sei nicht die Aufgabe der Stadt, mit viel Geld gegenzufördern. In anderen Stadtteilen gebe es ähnliche Probleme, sagte der Baubürgermeister. Als Beispiel nannte er den Dachswald.

Die Stadt überlege nun, in manchen Grenzgebieten einen „Bus on demand“ einzurichten, sagte Pätzold. Gemeint sind damit in der Regel Kleinbusse. Diese fahren aber nicht nach einem festen Fahrplan, sondern auf Nachfrage der Fahrgäste. Pätzolds Aussage ließ die Menschen im Dachswald aufhorchen. Auf Nachfrage unserer Redaktion, wie weit die Pläne für einen „Bus on demand“ bereits gediehen sind, antwortet der Stuttgarter Pressesprecher Sven Matis: „Die Stadt möchte, dass möglichst viele Menschen Bus und Bahn nutzen können. Daher ist es uns wichtig, dass Gebiete abseits der Hauptachsen des öffentlichen Personennahverkehrs besser angebunden werden.“

Noch gibt es keine endgültige Entscheidung

Matis verweist auf den Probebetrieb auf der Waldebene Ost. Seit dem Frühjahr fahren vom Frauenkopf aus Kleinbusse zu den Sportplätzen auf der Waldebene und weiter zur Haltestelle „Buchwald“. In diesem Zusammenhang sei auch ein „Bus on demand“ in weiteren Randgebieten erörtert worden. Zunächst jedoch wolle die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) weitere Erkenntnisse mit dem Probebetrieb auf der Waldebene sammeln. Diese sollen genutzt werden, um „flexiblere Bedienungsformen zu entwickeln, bei denen Auskunfts- und Buchungsplattformen für mobile Endgeräte zum Einsatz kommen“. So steht es in der schriftlichen Antwort der Stadt. Gemeint ist damit zum Beispiel, dass die Kleinbusse losgelöst von einem festen Fahrplan übers Handy angefordert werden können. Die Stadt schreibt aber auch: „Über eine Pilotanwendung eines solchen Ergänzungsverkehrs ist noch nicht entschieden worden.“