Die neue Radstrecke ist rund 1,5 Kilometer lang. Sie befindet sich zwischen dem neuen Schützenhaus in Botnang und Im Schönsten Wiesengrund in Feuerbach. Foto: Torsten Ströbele

Ein Teil des neuen Radweges entlang der Feuerbacher-Tal-Straße ist fertig. Die Waldstrecke zwischen Im Schönsten Wiesengrund und dem Schützenhaus soll noch hergerichtet werden.

Stuttgart-Feuerbach/Stuttgart-Botnang - Der neue Radweg entlang der Feuerbacher-Tal-Straße ist ab sofort befahrbar. Bis vor wenigen Tagen hinderte die Treppe auf Höhe des neuen Botnanger Schützenhauses die Pedaleure daran, den Trampelpfad Richtung Feuerbach mit dem Drahtesel zu nutzen. Nun sind die Stufen einer Rampe gewichen.

Seit Jahren haben Bürger und Lokalpolitiker aus Feuerbach und Botnang gefordert, dass es eine sichere und attraktive Radverbindung zwischen den beiden Bezirken geben muss. Bislang sind die Radler entweder auf der stark frequentierten Feuerbacher-Tal-Straße in die Pedale getreten oder haben den zwar autofreien, aber unbeleuchteten Weg inklusive kräftezehrendem Anstieg mitten durch den Wald gewählt. „Das ist eher die Radwander-Variante“, sagt Botnangs Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle. Dieser Weg sei ausschließlich etwas für den Freizeitverkehr; nichts für Schüler oder Pendler, die mit dem Rad zur Arbeit fahren.

Die alternative Route entlang der Feuerbacher-Tal-Straße wurde im Rahmen der städtischen Offensive „Fahr Rad in Botnang und Feuerbach“ im Jahr 2013 entwickelt. Bürger und Vertreter verschiedener Verbände wie dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) trafen sich mehrfach, um aufzuzeigen, „wo der radpolitische Schuh drückt“, sagte Stierle bei der Auftaktveranstaltung des Projekts im Mai 2013. Bürgermeister Werner Wölfle war damals auch mit von der Partie. Und die Feuerbacher-Tal-Straße war für mehrere Stunden für den Autoverkehr gesperrt. Dieser Startschuss für die Radoffensive hatte hohe Erwartungen geweckt. Doch Verbesserungen für die Radler hat es in Feuerbach und Botnang in den vergangenen drei Jahren kaum gegeben. Umso glücklicher ist man in Botnang und Feuerbach, dass der Wunsch nach einer neuen Radwegeverbindung zwischen den zwei Stadtbezirken endlich in Erfüllung gegangen ist.

Eine offizielle Einweihung wird es vorerst nicht geben

Allerdings ist der Ausbau des Trampelpfades zu einem Geh- und Radweg noch nicht ganz beendet. „Die etwa 1,5 Kilometer lange Strecke von der neuen Rampe bis zur Gaststätte Im Schönsten Wiesengrund muss noch hergerichtet werden“, sagt der stellvertretende Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes, Hagen Dilling. „Die notwendigen Arbeiten sind nun an eine Firma vergeben worden.“ Wann es losgehe, könne er noch nicht sagen, aber während dieser Baumaßnahme müsse der Weg wohl erst noch einmal für kurze Zeit wieder gesperrt werden. Eine offizielle Einweihungsfeier gibt es nach der erneuten Freigabe des Radweges dann aber auch noch nicht. Das könnte noch etwa zwei Jahre dauern. Dilling möchte abwarten, bis die gesamte Maßnahme abgeschlossen ist. Dies sei für ihn aber erst der Fall, wenn der neue Radweg auch noch weiter auf der Furtwänglerstraße Richtung Ortszentrum geführt wurde. Der Radbeauftragte der Stadt, Claus Köhnlein, würde das gerne umsetzen. Ausgehend von der neuen Rampe sollen auf der Furtwänglerstraße Markierungen für einen Radstreifen angebracht werden – vorbei am Tierheim und an den Freibädern. „Aber das wird in den nächsten zwei Jahren nichts. Wir haben dafür kein Geld. Das muss der Gemeinderat erst im Haushalt bereitstellen.“ Die nächsten Haushaltsberatungen finden Ende 2017 statt. Allerdings ist das abrupte Ende des Radwegs zumindest für die Teilnehmer an der Offensive „Fahr Rad in Botnang und Feuerbach“ ein Sicherheitsrisiko. Nach der Rampe sei es sehr unübersichtlich und für Radfahrer sehr gefährlich weiter Richtung Zentrum zu gelangen, heißt es.

Während an dieser Stelle auf eine schnelle Lösung gedrängt wird, sind die Botnanger bei einem anderen, im Niemandsland endenden Radweg, etwas geduldiger. Der Radweg aus Richtung Beethoven-, Reger-, und Schumannstraße wird auf der Furtwänglerstraße vor der Kreuzung Bauernwaldstraße jäh unterbrochen. Bei einer Ortsbegehung im Juni 2014 bezeichnete Verwaltungsbürgermeister Wölfle das als einen Schildbürgerstreich. Der Radweg sollte eigentlich in den Kreisverkehr an der Bauernwald-/Furtwänglerstraße münden. Doch die notwendigen finanziellen Mittel für den Kreisverkehr sind schon mehrfach im Rahmen der Haushaltsberatungen des Gemeinderats nicht eingestellt worden.