Der Blick von der Tennishalle auf die attraktive Skateranlage an der Beethovenstraße. Foto: Torsten Ströbele

Die Zustände rund um die Skateranlage an der Beethovenstraße sind für den Inhaber der banchbarten Tennishalle, Thilo Klein, nicht mehr zu ertragen. Unter anderem ist eingebrochen, randaliert und der Zaun aufgeschnitten worden.

Stuttgart-Botnang - So war es nicht gedacht: Unter dieser Überschrift wird Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle in den nächsten Tagen verschiedene Mitarbeiter der Stadtverwaltung und den Inhaber der Tennisschule Stuttgart-Botnang, Thilo Klein, zu einem Gespräch einladen. Der Anlass ist kein erfreulicher: Es geht um die sogenannte Jugendanlage an der Beethovenstraße, die direkt an das Gelände von Thilo Klein angrenzt. Der Inhaber der Tennisschule war jüngst in der Sitzung des Bezirksbeirates zu Gast und schilderte die für ihn unerträglichen Zustände, die er seit rund einem Jahr rund um sein Gelände vorfindet. Alles habe mit den neuen Skaterelementen begonnen, welche die Anlage für Skater aus der ganzen Region attraktiv gemacht habe. Teilweise seien dort bis zu 50 Leute gleichzeitig unterwegs. „Da stehen jetzt Autos aus Waiblingen, Reutlingen oder Esslingen auf meinem Parkplatz“, sagt Klein.

Zunächst einmal sei es vor allem um Müll und andere Hinterlassenschaften gegangen, da es auf der Anlage keine Toiletten für die Skater und Nutzer gibt. „Ab dem Sommer ist es dann aber leider zusehends krimineller geworden“, bedauert Klein. Es habe mit kleinen Farbschmierereien angefangen. Jetzt seien die Graffiti größer und rund um die Tennishalle zu finden. Ein Müllereimer sei angemalt und über den Zaun geworfen worden. Dieser Zaun habe einige Skater nach der abendlichen Schließung der Anlage aber auch nicht davon abgehalten, mit ihren Brettern dort zu fahren. Mehrmals seien Löcher in den Zaun geschnitten worden, um auf das Gelände zu kommen. Dann hätten die Skater seine Bewegungsmelder genutzt, um Licht zu bekommen, sagt Klein. „Meine Stromrechnung möchte ich gar nicht sehen.“

Bis April soll eine Lösung gefunden sein

Skater hätten dann auch noch irgendwann den Zahlencode für die beiden Dusch- und Umkleideräume der Tennishalle herausbekommen und sich dort immer wieder aufgehalten. Bei hohen Außentemperaturen seien sie teilweise mit ihrer Kleidung unter die Dusche gegangen. Gerne hätten sie die Kabinen auch zum Trinken und Kiffen genutzt. „Das waren meist keine Jugendlichen mehr, sondern sie waren wohl so Mitte 30“, schätzt Klein. „Für diese Leute war die Anlage nicht gedacht.“ Kinder sollten mit ihren Eltern Radfahren lernen oder Rollschuhfahren. Die Fläche sollte multifunktional einsetzbar sein. „Nach der Einweihung der Anlage im September 2013 war auch alles noch super“, sagt Klein. Zu diesem Zeitpunkt habe es einen Basketballkorb und nur ganz wenige, kleine Skaterelemente gegeben. „Alle waren glücklich, was hier auf die Beine gestellt wurde.“ Wer dann bei der Stadt auf einmal die großen Rampen und Elemente in Auftrag gegeben habe, wisse er nicht. „Das wollte doch niemand“, sagt Klein. Auch Stierle ist über die Situation nicht glücklich. Immer wieder hat er darauf hingewiesen, dass an der Beethovenstraße kein reiner Skaterpark entstehen soll. „Wir wollen keine Profianlage im Stadtbezirk, sondern eine flexible Fläche für die Jugendlichen“, sagte der Schultes schon Monate vor der Einweihung der Anlage.

Und nun ist es doch anders gekommen als gewollt. Die Fläche wird im Internet schon als „legendär“ für Skater bezeichnet. Ob es Skater waren, die Thilo Klein in den vergangenen Monaten die Scheiben eingeschlagen haben und aus einem Zelt zwei angekettete Fahrräder gestohlen haben, weiß er nicht. „Da möchte ich auch niemanden zu Unrecht beschuldigen“, sagt Klein. Aber so könne es nicht weitergehen. Das sei auch eine Zumutung für seine Kundschaft. „Wenn es so massive Probleme gibt, müssen die Elemente wieder weg“, sagte CDU-Bezirksbeirat Michael Schneider. Thilo Klein ist auf jeden Fall froh, dass der Winter vor der Tür steht: „Bis April muss eine Lösung gefunden sein.“