Mittlerweile hat der BOB mehr als 140 000 Kilometer zurückgelegt. Im November oder Dezember wird der Ford Transit dann gegen einen Mercedes Sprinter ausgetauscht. Foto: privat

Nach rund 140 000 Kilometern hat der Ortsbus ausgedient. Nach fünf Jahren benötigt der Bürgerverein nun ein neues Auto, um den Ortsbus-Betrieb aufrecht erhalten zu können.

Stuttgart-Botnang - Der Botnanger Ortsbus (BOB) hat mittlerweile mehr als 140 000 Kilometer auf dem Tacho. In den fünf Jahren, in denen er durch die Straßen des Stadtbezirks fährt, hat er etwa 46 000 Personen befördert. Die Botnanger greifen gerne auf den BOB zurück, da er dort seine Runden dreht, wo es in unmittelbarer Nähe keine Bus- oder Stadtbahnhaltestelle gibt. „Da wir primär durch die engen und steilen Wohnstraßen fahren, ist der Verschleiß von Reifen und Kupplung besonders hoch“, sagt der Vorsitzende des Bürgervereins, Juergen R. Spingler. Der Bürgerverein fungiert als Träger des Ortsbusses.

Mittlerweile sei das Fahrzeug leider sehr störungsanfällig, bedauert Spingler. Zudem würden die Reparaturen immer höhere Kosten verursachen. „Die letzte TÜV-Abnahme hat nicht auf Anhieb geklappt. Ein Ersatzauto ist dringend notwendig, um den Betrieb gemäß Konzession ordnungsgemäß fortsetzen zu können“, sagt der Vorsitzende des Bürgervereins. „Darüber hinaus wollen wir die Anforderungen der Zeit ernst nehmen und auf eine Niederflurvariante umsteigen sowie die Euro-6-Norm erfüllen.“ Das wird allerdings nicht ganz billig. Der Bürgerverein rechnet mit Kosten in Höhe von 115 000 Euro für das neue Fahrzeug. „Durch Spenden, Eigenmittel, Werbeeinnahmen und Fahrgelder haben wir bis jetzt mehr als 61 000 Euro angespart“, sagt Spingler. Zudem profitiert der BOB von einem Landeszuschuss in Höhe von 22 500 Euro. „Dass so etwas mittlerweile überhaupt möglich ist, verdanken wir vor allem dem Landesverband ,ProBürgerBus Baden-Württemberg´, der sehr viel Lobbyarbeit geleistet hat und dessen Vizepräsident unser Botnanger Bezirksvorsteher und stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins, Wolfgang Stierle, ist“, sagt Spingler.

BOB ist Thema im Bezirksbeirat

Um den zugesagten Landeszuschuss allerdings auch definitiv zu erhalten, muss das neue Fahrzeug noch in diesem Jahr zugelassen werden. Derzeit sieht es so aus, als würde das auf jeden Fall klappen. Spingler rechnet damit, dass der Mercedes Sprinter im November oder Dezember in Botnang ankommt und dann den Ford Transit ersetzen kann. „Das alte Fahrzeug wird künftig auf Abruf parat stehen“, sagt der Vorsitzende des Bürgervereins.

Am morgigen Dienstag, 20. Oktober, wird der BOB auch Thema im Bezirksbeirat sein. Noch weist das neue Fahrzeug ein Defizit in Höhe von 13 500 Euro auf – netto. „Insofern würden wir uns über eine analoge Förderung wie in den Jahren 2009 und 2011 freuen“, sagt Spingler. Für das Probejahr hatte der Bezirksbeirat einen Betrag von 3000 Euro und für die Beschaffung des aktuellen Fahrzeugs weitere 4000 Euro aus dem Budgettopf der Bezirksbeiräte für ehrenamtliches Engagement zur Verfügung gestellt. „Mit Blick auf die anderen vorliegenden und angekündigten Anträge anderer Mitgliedsvereine des Bürgervereins haben wir uns aber auf einen Antrag in Höhe von 2000 Euro verständigt“, sagt Spingler. Es ist davon auszugehen, dass die Lokalpolitiker am Dienstag dem Antrag auch in dieser Höhe zustimmen.

Der BOB fährt übrigens an sechs Tagen pro Woche durch den Bezirk. Er wird von rund 20 ehrenamtlichen Fahrern gelenkt.