Die Grünen im Gemeinderat sehen das Haus von Verkehrsminister Winfried Hermann (Greün) als Reparaturbetrieb für Stuttgart 21. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

An diesem Dienstag treffen sich erneut die Macher und die Gegner des Bahnprojekts im Rathaus. Stadträte lassen sich von beiden Seiten über den aktuellen Stand informieren und hören die Gegenargumente.

Stuttgart - Am Dienstag, 15. November, geht die Debatte über das Bahnprojekt Stuttgart 21 im Rathaus in die zweite Runde. In öffentlicher Sitzung lässt sich der Sonderausschuss des Gemeinderats zum Projekt über den Brandschutz, den Projektstand, die Kosten und die Finanzierung unterrichten. Die Veranstaltung beginnt um 12 Uhr im Großen Sitzungssaal und soll viereinhalb Stunden dauern.

Zum Brandschutz wird der Brandschutzbeauftragte der Bahn, Klaus-Jürgen Bieger, den neuesten Stand vortragen. Für die Projektgegner spricht der Ingenieur Hans Heydemann, für die Stadt Feuerwehrchef Frank Knödler. Kosten und Finanzierung wird Peter Sturm, der Geschäftsführer der DB-Projektgesellschaft Stuttgart–Ulm, erläutern. Sein Widerpart ist der Jurist und Sprecher des Aktionsbündnisses gegen das Projekt, Eisenhart von Loeper. Den Projektstand wird der Vorsitzende der Projektgesellschaft, Manfred Leger darlegen. Für die Diskussion der Stadträte sind jeweils 45 bis 60 Minuten vorgesehen.

Kuhn und Grüne im Widerspruch

Bei der ersten Debatte am 26. Oktober hatte OB Fritz Kuhn (Grüne) zur Leistungsfähigkeit des neuen Tiefbahnhofs gesagt, dieser sei „kein Rückbau, sondern bringt gegenüber dem heutigen Kopfbahnhof einen Zuwachs“. Kuhn sprach von 30 Prozent. Die Bemühungen von Stadt, Land und Region um weitere Verbesserungen der Schieneninfrastruktur seien „keine Reparaturmaßnahmen“ am Projekt. Das sahen die Grünen anders. Stadtrat Jochen Stopper sagte, die Bahn plane einen Deutschlandtakt, und Stuttgart komme darin nicht vor.