Der Spitzenkandidat der Linken im Südwesten, Bernd Riexinger. Foto: dpa

Der Spitzenkandidat der Linken im Südwesten, Bernd Riexinger, hat Sachsens Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich dazu aufgefordert, sich zu entschuldigen. Grund ist Tillichs Vergleich der Proteste gegen S21 mit ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Sachsen.

Stuttgart - Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat die Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 mit ausländerfeindlichen Ausschreitungen in seinem Bundesland verglichen und damit Kritik ausgelöst. Der Spitzenkandidat der Linken im Südwesten, Bernd Riexinger, forderte über den Kurznachrichtendienst Twitter eine Entschuldigung für eine „entlarvende Frechheit“. Der Widerstand gegen das bis zu 6,5 Milliarden Euro teure Bahn-Vorhaben könne nicht mit dem von der „CDU befeuerten Hass-Mob“ verglichen werden.

Tillich hatte sowohl in der ARD als auch im ZDF über eine unsachliche Debatte in der Gesellschaft über die Flüchtlingspolitik gesprochen. Dabei hatte er in beiden Fällen an die Diskussion über Stuttgart 21 erinnert, „wo es kaum möglich war, einen Dialog zu führen“. Erst nach Einschalten eines Moderators sei es zu einer Versachlichung gekommen, sagte er im ZDF. In Stuttgart hatte damals der CDU-Politiker Heiner Geißler versucht, bei einer Schlichtung die Kontroverse in geordnete Bahnen zu lenken.