Durch das quellfähige Gestein Anhydrit sollen mehrere Tunnel des Bauprojekts S 21 führen. Welche Gefahren von dem Gestein ausgehen, will das Land jetzt von der Deutschen Bahn genau wissen. Foto: dpa

Am Mittwoch haben das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart von der Deutschen Bahn Antworten auf drängende Fragen rund um das quellfähige Gestein Anhydrit verlangt.

Stuttgart - Sondersitzung der Projektpartner des umstrittenen Milliardenprojekts Stuttgart 21: Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart haben von der Deutschen Bahn (DB) am Mittwoch Antworten auf drängende Fragen rund um das quellfähige Gestein Anhydrit verlangt. Mögliche Probleme mit dem Gestein hatte die vom Bahn-Aufsichtsrat beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in einem Gutachten thematisiert. Durch das nur schwer berechenbare und quellfähige Anhydrit sollen mehrere Tunnel des Bahnprojekts führen.

Tunnel durch Anhydrit-Gestein als Dauersanierungsfall

Das Gutachten besagt, dass die Tunnel, die in der Anhydrit-Gesteinsschicht unter Stuttgart verlaufen, zu einem Dauersanierungsfall werden könnten. Nicht nur beim Bau sei mit Schwierigkeiten zu rechnen, sondern auch nach der Inbetriebnahme. An dem Treffen nahmen unter anderem Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) und Manfred Leger, Chef der DB-Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm, teil, wie ein Bahnsprecher mitteilte.

Während des Tunnelbaus sind in Stuttgart nach Angaben von Betroffenen zudem Risse an Häusern aufgetreten - etwa im Bereich des Gebiets Kriegsberg in der Nähe des Hauptbahnhofs. Dort machen sich Eigentümer Sorgen um ihre Häuser. Mit dem Anhydrit habe das aber nichts zu tun, sagte ein Bahnsprecher.