Im Rahmen des Bahnprojekts Stuttgart 21 soll am 4. Dezember der erste Tunnel in der Landeshauptstadt angestochen werden. Die mehrere Kilometer lange unterirdische Verbindung ist vom Südkopf des Hauptbahnhofs bis nach Untertürkheim geplant, teilte Wolfgang Dietrich mit. Foto: dpa

Die Bahn hält trotz offener Genehmigungen für Brandschutz und Grundwassermanagement an dem Zeitplan für S21 mit einer Fertigstellung im Jahr 2021 fest. Am 4. Dezember soll der erste Tunnel angestochen werden.

Stuttgart - Die Bahn hält trotz offener Genehmigungen für Brandschutz und Grundwassermanagement an dem Zeitplan für S21 mit einer Fertigstellung im Jahr 2021 fest. Projektsprecher Wolfgang Dietrich räumte aber am Montag in Stuttgart ein, dass auch diese Planung mit Risiken behaftet sei. So sei die Bahn darauf angewiesen, dass sie bis Anfang 2015 den Planfeststellungsbeschluss für die Anbindung an den Flughafen auf den Fildern bekomme. Unterdessen gehen die Arbeiten in Stuttgart voran: Am 4. Dezember soll der erste Tunnel für S21 angestochen werden. Es handelt sich um die Verbindung vom Südkopf des Hauptbahnhofs bis nach Untertürkheim.

Dietrich kündigte zudem an, dass am 1. November eine telefonische Hotline an den Start gehe, an die sich Bürger bei Sorgen und Fragen rund um den Tiefbahnhof wenden können. Die Nummer 0711/21321212 soll rund um die Uhr erreichbar sein. Tagsüber sollen sich drei Mitarbeiter des Kommunikationsbüros um die Hotline kümmern. Nachts wird auf das Callcenter DB Dialog umgeschaltet, dessen Mitarbeiter entsprechend geschult werden sollen. Man könne nicht versprechen, dass alle Wünsche der Bürger erfüllt werden. Allerdings werde man jedes Anliegen ernst nehmen, sagte Sprecher Michael Schmidt.

Kürzlich war der Querbahnsteig im Stuttgarter Kopfbahnhof um 120 Meter nach vorne verlegt worden, damit von Mitte 2014 an die 15 Meter tiefe Grube für die unterirdische Durchgangsstation ausgehoben werden kann. Das Projekt kostet rund 6,8 Milliarden Euro. Zuletzt war die geplante Fertigstellung von 2019 auf 2021 verschoben worden.

Beim Brandschutz sei man auf gutem Wege, meinte Dietrich. Die Bahn müsse ihr Sicherheits- und Rettungskonzept für den Bahnhof und alle Tunnelstrecken anpassen und erneut dem Eisenbahnbundesamt zur Genehmigung vorlegen, weil sich seit der Planfeststellung im Jahr 2005 gesetzliche Änderungen ergeben hätten. In den meisten der 30 offenen Punkte, die mit der Stuttgarter Feuerwehr diskutiert werden, zeige sich mittlerweile ein Konsens ab. Gutachter sollen die noch offenen Punkte klären. Die Bahn erwartet nach Angaben von Dietrich bis Juni 2014 grünes Licht vom Eisenbahnbundesamt.

Auch beim Grundwassermanagement muss das Eisenbahnbundesamt erneut entscheiden, weil die Bahn mehr Wasser entnehmen will als ursprünglich geplant. Dietrich rechnet damit, dass das Regierungspräsidium Stuttgart in den nächsten zwei Wochen verkündet, ob das Erörterungsverfahren beendet ist. Die Bahn halte eine weitere Erörterung nicht für nötig, sagte Dietrich. Hingegen hatten Umweltschützer kritisiert, dass nicht alle Fragen beantwortet seien. 

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