Verbesserung für die S-Bahn an der geplanten Haltestelle Mittnachtstraße: Dafür gibt die Region nochmals 2,4 Millionen Euro aus. Foto: dpa

Im Zuge des Projekts Stuttgart 21 entsteht die neue S-Bahnstation Mittnachtstraße. Dort lässt die Region vier Weichen zusätzlich einbauen. Dass das sinnvoll ist, ist nicht umstritten. Wohl aber, dass die Region es selbst bezahlt.

Stuttgart - Der Verband Region Stuttgart hat sich bereits mit 100 Millionen Euro am Projekt Stuttgart 21 beteiligt. Für Verbesserungen des Nahverkehrs am Flughafen, dem so genannten dritten Gleis, übernimmt er nochmals zusätzlich 20 Millionen Euro. Und jetzt investiert er auch im Bereich der neuen S-Bahnstation Mittnachtstraße, die am Rand des Rosensteinviertels entsteht. Dort lässt der Verband durch die S-21-Projektgesellschaft vier, bisher nicht vorgesehene Weichen einbauen. Kosten: fast 2,5 Millionen Euro.

Abbiegen Richtung Nordbahnhof

Wenn S 21 fertig ist, fahren die S-Bahnen aus dem Hauptbahnhof über die Station Mittnachtstraßenach Bad Cannstatt und umgekehrt. Die vier zusätzlichen Weichen ermöglichen es, dass auf dieser Strecke die Gleise gewechselt werden können. „Bei Störungen haben wir dann eine größere betriebliche Flexibilität“, sagte der regionale Verkehrsdirektor Jürgen Wurmthaler, „wir bekommen das besser in den Griff.“ Außerdem sind die Weichen die Voraussetzung dafür, dass S-Bahnen von Bad Cannstatt kommend direkt in Richtung Nordbahnhof abbiegen können. Diese Ausbauoption, die sogenannte T-Spange, will sich die Region nicht verbauen.

Mehrheitliche Zustimmung

Im Verkehrsausschuss der Region wurde die Investition mehrheitlich gebilligt, nur Die Linke war dagegen. „Wir sind einmal mehr die Ausfallversicherung für Fehlplanungen der Bahn“, begründete der Pirat Ingo Mörl von der Linken-Fraktion das Nein. „Wir machen das nur, damit S 21 nicht noch schlimmer wird“, meinte die Grüne Eva Mannhardt, deren Fraktion wie die von CDU, SPD, Freie Wähler und FDP zustimmte. Deren Vertreter betonten hingegen, dass die Investition sinnvoll sei. Sie beweise auch, wie stark die Region sich für Verkehrsverbesserungen einsetze.