Umzug der Mahnwache über die Schillerstraße am Bahnhof vorbei. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie. Foto: Peter Petsc h

Mahnwache ist zum Arnulf-Klett-Platz gezogen - Interesse an Infostand zuletzt rückläufig.

Stuttgart - Die Mahnwache der Parkschützer ist am Samstag von ihrem Standort am Nordportal des Hauptbahnhofs zum Arnulf-Klett-Platz umgezogen. Der achtzehn Quadratmeter große Pavillon befindet sich jetzt gegenüber dem Hauptportal des Bonatz-Baus an der Mündung zur Königstraße. „Wir haben diesen Platz ausgewählt, weil es ein super Standort ist“, sagt Matthias von Herrmann, Sprecher der Parkschützer. „Wir haben den alten Hauptbahnhof direkt vor Augen und viel Publikumsverkehr“, sagte der 38-Jährige.

Das Interesse an dem Infostand der S-21-Gegner war in den letzten Monaten merklich zurückgegangen, wie eine Aktivistin bestätigte. Der alte Standort am Bauzaun des abgerissenen Nordflügels musste geräumt werden, weil auf dem Gelände des ehemaligen Seitenflügels ein unterirdisches Technikgebäude für den neuen Tiefbahnhof entstehen soll.

Reisende müssen Umweg in Kauf nehmen

Das Nordportal wird ab dem 2. Mai 2012 für die Dauer des Gebäudeneubaus – etwa eineinhalb Jahre – geschlossen und durch einen Zugang über das Gelände des ehemaligen Nordflügels ersetzt. Reisende müssen dann einen Umweg in Kauf nehmen. Den Taxistand und auch Kurzzeitparkplätze soll es dort aber weiterhin geben.

Ursprünglich war ein neuer Standort für die Mahnwache vor dem Gebäude der LBBW geplant. Die S-21-Gegner hatten sich dann anders entschieden. „Da hinten ist es laut, wir bekommen die Abgase von der Heilbronner Straße ab, und es kommt kaum jemand vorbei“, sagt Mark Pollmann, der bei den Parkschützern für den Personaldienstplan der Mahnwache zuständig ist.

Furcht vor aggressiven Betrunkenen

Die Mahnwache ist seit dem 17. Juli 2010 rund um die Uhr mit S-21-Gegnern besetzt. Sie ist laut dem Parkschützer-Sprecher, Matthias von Herrmann, die am längsten währende Mahnwache in der Geschichte der Bundesrepublik. Der Standort in unmittelbarer Nähe der Königstraße war von den Aktivisten zunächst abgelehnt worden, weil sie dort vermehrt nächtliche Übergriffe fürchteten. „Nachts ziehen viele Betrunkene über die Königstraße, die zum Teil sehr aggressiv sind“, sagt der Parkschützer Pollmann. „Aber die Polizei hat uns glücklicherweise zugesichert, dass es dort regelmäßig Streifen geben wird.“

Ein anderes Problem für die Mahnwache ist damit aber noch nicht gelöst: „Wir haben derzeit noch keinen Ersatz für unser Dixi-Klo, das wir nicht zu unserem neuen Standort mitnehmen können“, sagt Pollmann. Die Mahnwache ist stets mit drei Aktivisten besetzt, die zwischen zwei und sechs Stunden am Pavillon verbringen. Die Umzugsaktion am Samstag wurde von etwa 200 Gegnern des Bahnprojekts begleitet.