Mappus hält S-21-Schlichtung trotz Verwirrung um Baustopp nicht für gescheitert.

Berlin/Stuttgart  - Baden-Württemberg Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hält die Stuttgart-21-Schlichtung trotz der Verwirrung um einen angeblichen Baustopp nicht für gescheitert. „Die Atmosphäre ist natürlich ziemlich aufgeheizt und hektisch. Das macht es den Beteiligten natürlich nicht leicht“, sagte Mappus der „Bild“- Zeitung. „Umso wichtiger ist jetzt, dass so schnell wie möglich Ruhe in die Gespräche kommt.“ Es gehe um Gesprächsbereitschaft. „Da kann ein Vermittler wie Heiner Geißler sehr helfen.“

Am Donnerstagabend hatte Mappus die Ankündigung des Schlichters Geißler dementiert, wonach die Bauarbeiten an dem Milliardenprojekt vorerst eingestellt werden. „Es gibt keinen Baustopp“, sagte Mappus der Nachrichtenagentur dpa. Geißler hatte kurz zuvor erklärt, die Bauarbeiten würden während der Schlichtung voraussichtlich bis Ende des Jahres gestoppt. Bahnchef Rüdiger Grube und Mappus hätten dies zugesagt. Aber auch Grube dementierte das Zugeständnis.

Mappus sprach sich in der „Bild“-Zeitung für mehr Bürgerbeteiligung bei künftigen Großprojekten aus: „Meine Lehre heißt: Großprojekte muss man künftig anders angehen, in Stufen. Und auf jeder Stufe muss es mehr Bürgerbeteiligung als jetzt geben.“ Trotz der Turbulenzen um das Bahnprojekt Stuttgart 21 will Mappus an diesem Freitag zu einer sechstägigen Reise nach Saudi-Arabien und Katar aufbrechen. Nach seiner Rückkehr soll es dann Ende nächster Woche zu einem ersten gemeinsamen Schlichtungsgespräch der Kontrahenten kommen.