Stuttgart 21: Die Anbindung zum Flughafen ist strittig Foto: Leif Piechowski

Der Bau eines dritten Gleises für die Züge der Gäubahn aus Richtung Singen gilt im Ministerium als Notbehelf, um den S-Bahn-Verkehr nicht zu gefährden.

Stuttgart - Das Verkehrsministerium des Landes hat seine Verhandlungslinie für den neuen Schienenanschluss am Flughafen festgelegt. Beim Spitzengespräch mit Bahn-Vorstand Volker Kefer, Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU) und Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Freitag könne es nur noch um die Variante mit dem Bau eines dritten Gleises gehen. „Das ist das Maximum, über das wir sprechen“, sagte ein Sprecher von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) unserer Zeitung.

Andere Lösungen seien zu teuer und verkehrlich nicht überzeugend. Der Bau eines dritten Gleises für die Züge der Gäubahn aus Richtung Singen gilt im Ministerium als Notbehelf, um den S-Bahn-Verkehr nicht zu gefährden. Mit dem dritten Gleis bliebe die S-Bahn-Station am Airport, anders als bei den Bahnplänen, unangetastet.

Die Lösung würde mindestens 120 Millionen Euro zusätzlich kosten. Die Summe soll außerhalb des Stuttgart-21-Budgets von 6,5 Milliarden Euro aufgebracht werden. Die Bahn erwartet, dass das Land 60 Millionen Euro beisteuert. Ein hochrangiger Bahn-Manager hat dem Land vorgeschlagen, den Betrag über Stations- und Trassenpreise abzustottern. Dafür sollen mit Inbetriebnahme von Stuttgart 21 täglich 18 zusätzliche Züge auf der Gäubahn fahren, was eine glatte Verdoppelung des heutigen Angebots wäre. Das Land fordert, wie die vom Zugverkehr betroffene Kommune Leinfelden-Echterdingen, dass die Tauglichkeit der Variante per Betriebssimulation von einem Gutachter untersucht wird.