Der Juchtenkäfer ist streng geschützt Foto: dpa

Der streng geschützte Juchtenkäfer bringt die Bahn AG bei ihrem Projekt Stuttgart 21 erneut in Schwierigkeiten. Die Bahn will zur Vorbereitung des Tunnelbaus nach Feuerbach und Bad Cannstatt vom 22. Oktober an rund 110 Bäume im Rosensteinpark fällen.

Stuttgart - Der streng geschützte Juchtenkäfer bringt die Bahn AG bei ihrem Projekt Stuttgart 21 erneut in Schwierigkeiten. Die Bahn will zur Vorbereitung des Tunnelbaus nach Feuerbach und Bad Cannstatt vom 22. Oktober an rund 110 Bäume im Rosensteinpark fällen. Auf die Fläche soll dann auf rund 300 Meter die Ehmannstraße temporär verlegt werden. In sieben der Parkbäume wurden Juchtenkäfer nachgewiesen. Die Bahn hat auch für diese Bäume eine Fällgenehmigung beim Eisenbahn-Bundesamt (Eba) beantragt. Die Bahn habe am 4. Oktober einen Ablehnungsbescheid erhalten, sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Dessen Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer appellierte am Freitag an die Bahn, alle Fällungen so lange zu unterlassen, bis alle Genehmigungen vorliegen. „Sonst wiederholt sich im Rosensteinpark die unsägliche Story von Stuttgart 21 beim Parkschutz“, sagte Pfeifer, und die Bahn werde „wie im Mittleren Schlossgarten drauflos holzen, obwohl sie die Genehmigungen für den Weiterbau nicht hat“.

Ein Sprecher des S-21-Kommunikationsbüros sagte am Freitag, der Antrag sei vom Eba nicht abgelehnt worden, die Behörde benötige zur Entscheidung aber weitere Details zum Artenschutzkonzept. Dieses sei anders als im Schlossgarten. Im Rosensteinpark sollten die Nistplätze der Käfer in den Bäumen trotz Fällung erhalten werden, so dass sich die Larven des Käfers entwickeln könnten. Das für Stuttgart neue Konzept sei in der Republik mit Erfolg angewandt worden, weshalb die Bahn von einer Genehmigung ausgehe. Die reguläre Fällperiode endet am 28. Februar 2014. Danach kann nur mit Ausnahmegenehmigung gefällt werden.