Die Sozialdemokraten sehen den S-Bahn-Takt in Gefahr, falls Stuttgart 21 in Leinfelden-Echterdingen wie von der Bahn geplant durchgesetzt wird. Foto: Archiv Günter Bergmann

Die SPD Leinfelden-Echterdingen fordert von den Stuttgart-21-Projektpartnern den Bau des Filderbahnhofs plus.

Leinfelden-Echterdingen - Im andauernden Streit um die Anbindung des Flughafens an den Fern- und Regionalverkehr der Bahn hat sich nun auch die SPD Leinfelden-Echterdingen zu Wort gemeldet. In einer gemeinsamen Pressemitteilung fordern der Ortsvereinsvorsitzende Jörg Pauly und der Fraktionsvorsitzende Erich Klauser den Bau der alternativen Variante am Flughafen, den sogenannten Filderbahnhof plus.

Komme diese Variante nicht, habe dies gravierende Folgen. Den beiden Kommunalpolitikern zufolge ist bei der Realisierung der ursprünglichen Pläne der Bahn „die Verlängerung der S-Bahn nach Neuhausen für immer unmöglich“. Die Nutzung der bestehenden S-Bahn-Station unter dem Flughafenterminal durch Fern- und Regionalverkehrszüge und damit einhergehende Umbauten führten zwingend dazu, dass die S-Bahn nur noch eines der beiden Gleise nutzen kann. Dies belaste darüber hinaus die Aussicht auf einen stabilen Takt der S-Bahn. Für Pauly und Klauser ist damit klar: „Die Umsetzung der Antragstrasse verschlechtert die ÖPNV-Situation für die Menschen vor Ort und verhindert zukünftige Entwicklungen.“

Massive Eingriffe

Die SPD Leinfelden-Echterdingen bringt sich auch beim Thema Lärm- und Erschütterungen in Erinnerung. Sie habe von vornherein von der Bahn gefordert, für den Fall der Nutzung der bestehenden S-Bahn-Strecke im Zuge von Stuttgart 21 auch den Lärm- und Erschütterungsschutz entlang der Trasse auf der Markung der Stadt zu verbessern. Strittig sei, ob wegen massiver Eingriffe in die vorhandene Strecke nicht sowieso ausschließlich die Bahn für den Lärm- und Erschütterungsschutz zu sorgen habe. Falls sich durch die Veränderungen der Status einer Neubaustrecke ergebe, habe Leinfelden-Echterdingen einen gesetzlichen Anspruch auf Lärm- und Erschütterungsschutz – „ohne Kostenbeteiligung“, erklären Pauly und Klauser.

Eine Realisierung der Antragstrasse führt nach Auffassung der SPD darüber hinaus den Filderdialog im Nachhinein ad absurdum. „Auch wenn nicht zu erwarten war, dass der Dialog die Erwartungen der Beteiligten erfüllen kann, hat er doch dazu geführt eine Lösung zu befördern, die eine deutliche verkehrliche Verbesserung des Bahnknotens am Flughafen aufzeigt“, heißt es in der Erklärung.

Kosten leuchten nicht ein

Als „nicht einleuchtend“ bezeichnen die beiden Sozialdemokraten die von der Bahn für den Filderbahnhof plus genannten Mehrkosten in Höhe von 224 Millionen Euro. Die vorliegende Datenbasis sei keine Entscheidungsgrundlage für die Planungen am Flughafen. Im Gegenteil. „Die Unklarheiten führen eher dazu, die Diskussion um die Gäubahntrasse und den Umstieg in Vaihingen neu aufzurollen“, so Pauly.

Die SPD in Filderstadt hat sich wie berichtet ebenfalls klar für den Filderbahnhof plus ausgesprochen und dem Gemeinderat einen Vorschlag für eine Resolution vorgelegt. Die Abstimmung könnte in der nächsten Sitzung am 29. April erfolgen.