Die Vollversammlung der IHK billigt den Verkauf des Altbaus Foto: Leif Piechowski

Die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart (IHK) kann ihr altes Bürogebäude in der Jägerstraße an die Deutsche Bahn verkaufen. Vorbedingung ist, dass Präsidium und Geschäftsführung einzelne Punkte aus den Vorverträgen nachverhandeln.

Stuttgart - Die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart (IHK) kann ihr altes Bürogebäude in der Jägerstraße an die Deutsche Bahn verkaufen. Vorbedingung ist, dass Präsidium und Geschäftsführung einzelne Punkte aus den Vorverträgen nachverhandeln. Die IHK-Vollversammlung erteilte dem Präsidium bei ihrer Sondersitzung am Mittwoch die Vollmacht, die Verträge dann abzuschließen.

Die Bahn will das nach dem Bezug des IHK-Neubaus leerstehende Bürohaus abreißen, weil es einem Tunnelbau für das Projekt Stuttgart 21 im Weg steht. Das Haus könnte zwar während der Arbeiten gesichert werden, der Aufwand ist allerdings sehr hoch. Die IHK hatte den Plan, den Büroblock nach einer Sanierung zu vermieten. Die Bahn wollte zunächst 3,8 Millionen Euro bezahlen. Nach massiver Beschwerde der kammerkritischen Kaktusinitiative erhöhte die Bahn auf sechs Millionen Euro. Die Abrisskosten werden mit 800 000 Euro angegeben.

Anfang Juli hatte die Bahn nochmals nachgebessert und auch den Grundstückskauf angeboten. Die damalige IHK-Sitzung war aber mit einem Eklat geendet, weil Mitglieder der Kaktusinitiative sie verlassen hatten und die Versammlung nicht mehr beschlussfähig war. Die Zusammenkunft am Mittwoch von 7.15 bis 8.15 Uhr war nach Schilderung von Teilnehmern außerordentlich gut besucht, es hätten aber nur sieben Mitglieder die Kaufverträge eingesehen. Über die Verwendung des Erlöses wurde nicht entschieden. Das Thema könnte bei einer weiteren Sondersitzung behandelt werden, bei der es um die interne Organisation der Industrie- und Handelskammer und Grundsatzfragen gehen soll. Die nächste reguläre Sitzung ist im Dezember. Die IHK-Geschäftsführung wollte sich auf Anfrage nicht zum Immobilienverkauf äußern.