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16 Bäume werden für Stuttgart 21 verpflanzt - Bäume im Schlossgarten müssen wohl gefällt werden.

Stuttgart - Die Bahn versetzt ab heute 16 Bäume vor dem Nordausgang des Hauptbahnhofs. Das gilt als unproblematisch. Die großen Bäume im Schlossgarten aber müssen voraussichtlich gefällt werden.

Die Bahn AG hat in der Schlichtung um das Projekt Stuttgart 21 zugesagt, die Umpflanzung von 257 Bäumen zu prüfen - 25 wurden bereits gefällt. Die teils 200 Jahre alten Bäume stehen dem neuen Tiefbahnhof im Weg. Die Bahn hat grundsätzlich eine Fällerlaubnis. Nach den massiven Protesten im Schlossgarten am 30. September 2010 mit vielen Verletzten ging das Unternehmen auf Kompromisslinie. Bahnvorstand Volker Kefer sagte zu, Umpflanzungen zu prüfen. Die ersten 16 - Platanen, Kastanien, ein Götter- und Eisenbaum - sollen nun mit einer Spatenmaschine im Stadtgebiet auf neue Standorte verteilt werden. Die Bahn zahlt dafür rund 200.000 Euro.

Die Grünen und die sogenannten Parkschützer, die massiven Widerstand ankündigen, kritisieren die Versetzung. Sie greife dem Stresstest für Stuttgart 21 vor. Mit ihm soll laut Bahn-Chef Rüdiger Grube bis Juni geklärt werden, ob der achtgleisige Durchgangsbahnhof samt Strecken den prognostizierten Verkehrszuwachs verkraften kann.

Entscheidung über weitere Verpflanzungen will Bahn im Herbst bekanntgeben

Bäume bis 1,50 Meter Stammumfang könnten aller Erfahrung nach relativ problemlos umgepflanzt werden, sagt der Stuttgarter Gartenamtsleiter Werner Koch. Darüber hinaus werde es schwierig. Koch hält es kaum für möglich, die riesigen Platanen im Schlossgarten zu "verrutschen". Dazu wären Kräne und Tieflader nötig. Für sie müssten Schneisen geschlagen werden. Ein Straßentransport scheidet wegen Brücken aus.

Koch verweist auf die starke Bodenverdichtung, das Alter und den Zustand der Bäume. Er kritisierte am Rande einer Bahn-Pressekonferenz zudem das Verhalten der im Schlossgarten campierenden Parkschützer. Der Boden dort sei inzwischen stark verdichtet, was Bäumen grundsätzlich schade. Die Entscheidung über weitere Verpflanzungen will die Bahn im Herbst bekanntgeben.