Bis jetzt fährt nur die S-Bahn Messe und Flughafen an Foto: Leif Piechowski

Die Deutsche Bahn muss bei ihren Plänen für den Flughafenanschluss in die Verlängerung. Sie hat bei der Erörterung des Stuttgart-21-Abschnitts auf der Messe und in der Filderhalle weitere Gutachten zum Lärmschutz und zur Leistungsfähigkeit der neuen und zum Teil umgebauten S-Bahn-Infrastruktur zugesagt. Ein Gutachten der Technischen Uni Dresden hält die bisherigen Pläne für „nicht empfehlenswert“.

Die Bahn muss bei ihren Plänen für den Flughafenanschluss in die Verlängerung. Sie hat bei der Erörterung des Stuttgart-21-Abschnitts auf der Messe und in der Filderhalle weitere Gutachten zugesagt. Ein Gutachten der TU Dresden hält die bisherigen Pläne für „nicht empfehlenswert“.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn muss bei ihren Plänen für den Flughafenanschluss in die Verlängerung. Sie hat bei der Erörterung des Stuttgart-21-Abschnitts auf der Messe und in der Filderhalle weitere Gutachten zum Lärmschutz und zur Leistungsfähigkeit der neuen und zum Teil umgebauten S-Bahn-Infrastruktur zugesagt. Ein Gutachten der Technischen Uni Dresden hält die bisherigen Pläne für „nicht empfehlenswert“, weil für die Züge keine Reservezeiten mehr bestünden, gesetzliche Mindestabstände unterschritten und Verspätungen zunehmen würden.

Geklärt werden muss per Gutachten auch noch der Brandschutz im umgebauten S-Bahn-Terminal, in dem eine Hochdruck-Wassernebel-Löschanlage eingebaut werden soll. Es wäre die erste in einem Bahnhof in Deutschland.

Trotz der kritischen Anmerkungen sei die Bahn „nach wie vor überzeugt davon, dass die beantragte Variante die beste Lösung ist“, sagt Projektsprecher Wolfgang Dietrich. Er räumt ein, dass die zum Beispiel von Leinfelden-Echterdingen geforderte Trennung des Gäubahnverkehrs in einem Bahnhof an der Flughafenstraße „betrieblich gewisse Vorteile“ bringe. Dann könnte der S-Bahn-Halt unter dem Flughafen unverändert bleiben. Allerdings würde bei dieser Variante durch den größeren Radius für den Anschluss der ICE-Strecke an den Fernbahnhof mehr landwirtschaftliche Fläche gebraucht. Außerdem lägen die Kosten bei fast einer Milliarde Euro – 224 Millionen Euro höher als bei der von der Bahn favorisierten Lösung mit Mischverkehr in der dann umgebauten S-Bahn-Station. Eine detaillierte Überprüfung der Kosten hat allerdings nicht stattgefunden.

Dietrich hält es grundsätzlich nicht für ausgeschlossen, dass „die Bahn Auflagen bekommt oder Planungen anpassen muss“. Die zweieinhalb Wochen dauernde Erörterung sei trotz der noch zu leistenden Nacharbeiten „nicht schiefgelaufen“. Der S-21-Sprecher sagt aber auch, dass sich die Bahn „eine vertiefte Befassung hätte sparen und einige wichtige Fragen hätte klären können“, wenn sie dem Gutachter der Uni Dresden nicht veraltete Daten gegeben hätte. Letztlich entscheide das Eisenbahn-Bundesamt (Eba) über die Pläne. Die Behörde werde abwägen, ob alle Kriterien eingehalten sind.

Die vom Regierungspräsidium (RP) moderierte öffentliche Erörterung der Pläne hält Dietrich für „ein hervorragendes Forum für gelebte Bürgerbeteiligung“. Kritiker und Verbände hätten mit der Bahn eine offene Diskussion führen und Verbesserungsvorschläge diskutieren können. Dabei ist die Erörterung laut Gesetz fakultativ, das heißt, das RP könnte seine Empfehlung auch nach Aktenlage an das Eba reichen.